Donnerstag, 18. November 2021

Urlaubsgrüße aus dem Corona-Sommer 2021 - Teil 2

Licht und Schatten muss es geben,
soll das Bild vollendet sein,
wechseln müssen drum im Leben
finst're Nacht und Sonnenschein.

Die Rückreise von London nach Deutschland war relativ entspannt, wenn man davon absieht, dass der Flug verspätet losflog und ich in der Warteschlange vor einem SEHR WICHTIGEN und leider auch relativ lauten Geschäftsmann stand, der gerade die Welt rettete. Mindestens. Auf jeden Fall war er alle paar Minuten in einem neuen hochwichtigen Telefonat, mal auf Deutsch, mal in wundervollem akzentbeladenem Englisch. Die Iraner wollten dies, aber die Finnen das und deswegen muss der Typ in der Türkei das machen..? Naja, ich war auf jeden Fall nicht wirklich gut gelaunt als ich endlich in Hamburg landete und mich auf den Weg nach Bremen machte. Willkommen zurück.

Dafür war das Wetter ganz gut und am nächsten Wochenende stand schon die nächste kleine Reise an. Mal wieder nach Hamburg. Bis dahin nahm ich noch an der ersten selbstorganisierten Volksabstimmung (zur Bundestagswahl 2021) teil und setzte meine Kreuzchen bei den 4 Diskussionspunkten:

  1. Widerspruchsregelung bei der Organspende
  2. Keine Profite mit Krankenhäusern
  3. Volksabstimmung auf Bundesebene
  4. Klimawende 1,5 Grad

Vermutlich haben deutschlandweit zu wenig Menschen teilgenommen, dass diese Wahl eine große Auswirkung hat, aber vielleicht denke ich auch zu pessimistisch. Wir werden sehen. Anscheinend wird für 2022 wieder eine Abstimmung organisiert, also falls jemand Interesse hat einfach auf den Link klicken.

Carmen und ich fuhren dann am Freitag von Bremen aus zusammen los, trafen am Hauptbahnhof in Hamburg Mustafa und fuhren mit ihm gemeinsam zu einem langen Wochenendbesuch bei Britta! :) So ewig nicht gesehen und schon gar nicht zu viert – es war einfach toll so entspannt wieder Zeit zusammen zu verbringen. Wir gingen abends lecker essen und gönnten uns zum Nachtisch vor dem Spaziergang an der Alster ein Eis. Das coole an dieser Eisdiele: Man bestellte sich seine normale Auswahl an Sorten, aber dann bekam man obendrauf noch eine Mini-Probierkugel. Was für ein geniales System! Natürlich suchte ich mir eine etwas merkwürdigere Sorte aus, die ich im Normalfall nie bestellen würde aus Angst, dass sie nicht schmeckt. Ich wurde positiv überrascht und sollte ich jemals eine Eisdiele eröffnen (wenig wahrscheinlich), dann wird das System auf jeden Fall auch eingeführt.

 


Am nächsten Tag nutzten wir den warmen Sonnenschein, um uns Kanus auszuleihen und damit durch die Kanäle zu paddeln: etwa 8km durch Osterbekkanal, die Außenalster und dann zurück durch den Goldbekkanal und Barmbeker Stichkanal. Carmen und ich teilten uns ein Kanu und mussten direkt den anderen beiden hinterherschauen, wie sie wettkampfmäßig davonrasten. Wir landeten nämlich erstmal in irgendwelchen überhängenden Ästen und hielten dann an einem fast ins Wasser hängenden Brombeerstrauch an, von dem wir die Beeren naschten. Ha! Gleichmäßig langsam paddelten wir entspannt hinterher und genossen es auf dem Wasser unterwegs zu sein. Oft fuhren durch den Schatten, so dass es nicht allzu heiß wurde. An der Außenalster öffnete sich der Kanal dann und man konnte noch viel mehr Kanus und andere Wasserfahrzeuge dabei sehen, wie sie auf dem See hin und her fuhren. Wir hatten beschlossen den längeren Weg wieder zurückzunehmen, auch wenn es langsam anstrengend wurde, und so banden wir unsere Kanus vorne zusammen und paddelten zu 4. dem Ziel entgegen. War vermutlich nicht die kraftsparendste Art sich fortzubewegen und schnell manövrieren konnten wir auch nicht mehr, aber so hatten wir zumindest mal Zeit alle zusammen zu hocken und zu reden.

Den Wein abends hatten wir uns auf jeden Fall verdient und das einzig negative Erlebnis dieses Besuchs war der Verlust eines Teils meines Backenzahns, der heldenhaft versucht hatte gegen einen Splitter eines Olivenkerns zu gewinnen. RIP.

Natürlich darf ich auch nicht vergessen den Poetry Slam Wettbewerb zu erwähnen, den wir noch besucht hatten. Er war Teil des Hammer Stadtfestes und bei einem Stadtteil mit dem Namen „Hamm“ bieten sich natürlich so einige tolle Wortspielmöglichkeiten: von Hammer Pizza bis zur Hammer Kirche war alles dabei. Der Poetry Slam war natürlich hammer, was sonst, auch wenn ich zugeben muss, dass ich den Moderator / Einheizer grässlich fand. Wer nur Witze machen kann, indem er andere Leute oder Sachen schlecht macht, sollte es vielleicht lassen. Am Ende seines Gelabers lachte kaum noch jemand und das Klatschen kam verhalten… Gut, dass die anderen Teilnehmer dagegen wirklich unterhaltsam waren!

Mustafa und ich fuhren am Sonntag dann schon etwas früher in Richtung Heimat, wobei das bei ihm Ausnahmsweise mal Bremen war - wodurch wir zusammen fahren konnten. Denn ich wollte noch hoch nach Bremerhaven, da Insa dort ihren Marathon lief. Leider hatte ich das Pech den Zug nach Bremerhaven gerade verpasst zu haben, aber immerhin kam ich bei Regen noch vor Insas Zieleinlauf dort an und gesellte mich zu ihren Eltern und Alexander. Vermutlich besser als 30° und schwüle Hitze, war der Dauerregen doch auch etwas nervig für uns arme Zuschauer. :D Insa lief sogar schneller als die Zeit, die sie sich als Ziel gesetzt hatte und war zwar fertig, aber auch ziemlich glücklich darüber diese Leistung hinter sich gebracht zu haben. Respekt! Ich wäre schon für das monatelange Training zu faul gewesen.

Da Mama und Papa im Urlaub in Dänemark waren, hatte ich das Haus für mich, musste allerdings auch kochen. Mist. Erwachsen sein ist hart. Zumindest hatte ich genug Ruhe meine Kurse und Lernsachen voranzutreiben und war ziemlich glücklich. Die Woche ging schnell vorüber.

Am nächsten Wochenende fuhr ich nämlich schon wieder nach Hamburg. Diesmal mit Miri und unseren Rädern, denn Dani kam aus Celle und zu dritt wollten wir das Wochenende bei Mena verbringen. Der Metronom zwischen Bremen und Hamburg ist mittlerweile zu einem wirklichen Ärgernis geworden – von den 4 Fahrten in den letzten Wochen, waren zweimal meine Züge ersatzlos gestrichen worden, so dass ich entweder eine Stunde hätte warten müssen oder halt den Bummelzug nehmen durfte, was ja auch quasi 45 Minuten Warten gleichkam. Miri und ich hatten also ziemlich Spaß den nächsten fahrbereiten Zug nach Hamburg zu finden, denn die Anzeigen wurden 10-mal geändert, mindestens 2 Züge fielen aus und einer kam planmäßig eine Stunde zu spät. Naja, wir nahmen dann den superlangsamen Metronom, standen schon 15 Minuten zwischen dem Hauptbahnhof und der nächsten Haltestelle, die ja noch in Bremen liegt und waren etwas knartschig. Als uns dann irgendwo kurz vor Buchholz der Metronom, der eine Stunde nach unserem ausgefallenen Zug in Bremen losgefahren war, überholte, konnten wir nur noch mit dem Kopf schütteln. Und da wundert man sich, dass in Deutschland so viele Leute mit dem Auto fahren…

In Harburg stiegen wir dann aus und hatten einen kleinen Kampf mit den etwas zu kleinen Aufzügen. Wer baut denn bitte Aufzüge in Bahnhöfe, in die Fahrräder nicht reinpassen?! Mit einem Trick, bei dem man das Rad schräg reinschiebt, aber das Vorderrad in die andere Richtung abknickt, konnte man sich gerade so hineinquetschen. Ich hatte schon aufgeben wollen, aber Miri schaffte es irgendwie, also musste es bei mir ja auch gehen. Dani erzählte uns später, dass sie es nicht geschafft hatte und ihr Rad die Treppe hinaufgetragen hatte.

Miri und ich fuhren also endlich rein in die frische Abendluft – über ein paar Brücken über die Süderelbe und erstaunlich schöne grüne Parks nach Wilhelmsburg.

 

Süderelbe bei Sonnenuntergang - Stadtfest in Veddel

Die nächsten beiden Tage verbrachten wir mit zu viel Kräutertee (ich schwöre der hat merkwürdige Nebenwirkungen), zu wenig Schlaf und langen Gesprächen hauptsächlich in der WG-Küche. Am Samstag war ein Stadtfest in Veddel, zu dem wir mit den Rädern fuhren, auch wenn das Wetter nicht so schön war. Es regnete ein wenig und es war echt kalt für August, so dass das stundenlange Stehen und Sitzen ohne viel Bewegung irgendwann unangenehm wurde. Nach einer spannenden Podiumsdiskussion über Waffentransporte aus dem Hamburger Hafen und die Rüstungsindustrie in Deutschland – wir hatten weiße Tauben an unseren Jacken befestigt, falls jemand raten möchte wie meine Meinung dazu aussieht – holten wir uns also schnell jeder eine heiße Schoki aus einem kleinen türkischen Café um die Ecke. Dann kam Livemusik, die durch harten Techno eingeleitet wurde, was irgendwie niemanden wirklich zum Tanzen ermutigte. Der Rap- und Hip-Hop-Gesang kurz darauf war schon eher geeignet.

Wir machten uns aber irgendwann recht ausgekühlt wieder auf den Rückweg zurück zu unserem Tee. :D

Nach einem entspannten, späten Frühstück fuhren Miri und ich wieder zurück und weil wir dieses Mal Spiele spielten im Zug, wurden wir sogar von der plötzlichen Ansage überrascht, dass der nächste Halt schon Bremen wäre. Hilft aber auch, wenn der Zug nicht mehr als eine Stunde Verspätung hat.

Und weiter im Leben. :) Ich ging montags zum Korbballtraining, an anderen Tagen vormittags, wenn alles ruhig war, zum Bouldern und irgendwann schloss ich auch endlich den Programmierkurs ab. Beziehungsweise den zweiten, denn weil es so viel Spaß gemacht hatte, hatte ich mir noch einen weiteren Kurs bezahlen lassen von der Transfergesellschaft. Hihi. Super Konzept sich bezahlen zu lassen, während man studiert und andere interessante Sachen lernt.

 

Buchlesung im Café Concordia
 

Der nächste Freitag kam schnell und diesmal kam Britta nach Bremen, denn in Carmens Café fand eine Buchlesung statt. Irgendwie war die PR für die diesjährige „Bremen liest – Die lange Nacht der Bremer Buchhandlungen“ ziemlich mies, denn ich hatte absolut gar nichts davon mitbekommen. Neben Carmens Café ist eine kleine Buchhandlung, die aber durch die Corona-Auflagen nur 3 Leute hätte reinlassen dürfen und so fand die Lesung im größeren Café statt. Britta, Anika und ich schnappten uns ein Sofa, das auch noch ziemlich nah an dem Rednerpult stand, und machten es uns gemütlich. Erstmal `nen Smoothie und dann ein wenig Wein. Sehr zivilisiert. Bis nach der Lesung, denn wir blieben noch während das Café geschlossen wurde und tranken die Reste der offenen Weinflaschen aus. Ein Dienst an der Allgemeinheit und gegen Lebensmittelverschwendung. Meine Leber sagt bitteschön.

Die Lesung war ziemlich cool, denn das Buch war von einem Slam-Poeten / Komiker geschrieben worden und dementsprechend waren die Geschichten kurzweilig und er konnte sie auch gut vortragen. Interessant war es auch die älteren Stammkunden des Buchladens zu beobachten, da die Themen doch eher - sagen wir - modern waren. Ein paar lachten sich schlapp, ein älterer Herr war nicht so amused. Wir quatschten nach der Lesung noch kurz mit dem Autor (Kolja Fach, falls es jemanden interessiert), der ziemlich nett war und kauften alle sein Buch, denn man kann nie früh genug Weihnachtsgeschenke shoppen gehen. :P

Am nächsten Tag trafen wir uns mit der Spielegruppe bei Amelie, wo es Flammkuchen, Federweißen und tolle Gespräche, aber keine Spiele gab. :D Und am Tag darauf ging ich mit Insa Indisch essen. Wenn ich nicht am Montag immerhin wieder Training gehabt hätte, wäre ich wahrscheinlich einfach 5kg schwerer geworden.

Creepy nach-dem-Duschen-Selfie

Denn am Dienstag startete schon mein nächster Kurztrip. Saskia hatte mich überredet mit ihr Urlaub zu machen (das war nicht schwer gewesen) und anstatt irgendwo in der Nähe zu landen, weil wir nur wenige Tage Zeit hatten (ich musste am Samstag wieder da sein, weil meine Eltern ihre Geburtstage feiern wollten), flogen wir nach Paris. Oje, mein armer CO2-Fußabdruck. :/ 

Wir hatten ein Hotelzimmer in der Nähe des Gare du Nord, was uns die Anreise erleichterte, da wir einfach nur mit dem Zug reinfahren mussten und eh nur mit Rucksäcken als Handgepäck geflogen waren. Wir wurden aus irgendeinem Grund auf ein größeres Dreierzimmer geupgraded, wozu wir nicht nein sagten, und richteten uns entspannt ein. Die Leute waren super lieb und Saskia hatte im Flugzeug noch versucht mir 5 Wörter Französisch beizubringen, wobei das eher eine Auffrischung an ihren Französisch Leistungskurs war.

erster Abend - Mission "Essen finden"

Das Wetter sollte sonnig und warm sein die nächsten Tage, so dass wir uns ein paar hübsche Sommerkleider eingepackt hatten. Damit sahen wir scheinbar nicht wie Touristen aus und wurden immer wieder auf schnellem Französisch angesprochen. Die Leute reagierten dann jedes Mal ein wenig überrascht - aber wirklich lieb - wenn sie merkten, dass unser Französisch nicht ganz so gut und in meinem Fall nicht vorhanden war.

Wir hatten uns für den nächsten Tag Tickets für das Louvre gekauft, da wir beide noch nie dort gewesen sind. Laut GoogleMaps sollte ein Spaziergang von unserem Hotel bis zum Louvre etwa eine halbe Stunde dauern, weswegen wir morgens entspannt unsere Sachen packten und uns auf den Weg machten. Es war schon jetzt warm und so suchten wir uns ein schattiges Plätzchen in einem Café, um zu frühstücken. 

 


Obwohl wir uns Zeit ließen, waren wir zu früh am Louvre, so dass wir noch durch die Gärten spazierten und das Wetter genossen. Schlauerweise war unser gebuchter Timeslot in der schlimmsten Mittagshitze – wir sind so klug. :D Es war kühl im unterirdischen Eingang des Museums und bevor wir losliefen, versuchten wir mit der Karte erstmal einen groben Schlachtplan auszuarbeiten. Das Louvre ist viel zu groß, um alles an einem Tag sehen zu können. Also mussten wir Prioritäten setzen. Immerhin war unser Geschmack ziemlich ähnlich, so dass wir uns schnell einigen konnten. Natürlich wollten wir die Mona Lisa sehen, wenn wir schon mal hier sind, und Napoleons kompletten Hausstand... aber auch die Statuen hatten es uns angetan. 

 

Also erstmal hinauf in den Wohnflügel Napoleons.

Die Pracht und Größe der Zimmer waren einfach unvorstellbar. Dies war kein mittelalterliches Schloss, das als Burg zur Verteidigung diente, dies war absolut größenwahnsinnige Verschwendung. Ich muss dringend im Lotto gewinnen, aus mir spricht der Neid. :D Hinter jedem Raum wartete ein neuer Prunkraum, die alle von unterschiedlichen Künstlern entworfen worden waren. Manche Räume waren in klassischen rot-gold Tönen dekoriert, andere hatten grün-schwarze oder vollkommen andere Farbkonzepte. Und natürlich möglichst viel Gold und Kronleuchter überall.

 

Schon allein dieser Bereich war sehr umfangreich und es war schwer herauszufinden, wo auf der Karte man sich gerade befand. Die Dimensionen waren deutlich größer als gedacht. Im gleichen Stock befanden sich dann noch ein paar berühmte Gemälde, die wir uns anschauten wollten. Natürlich war die Mona Lisa auch dabei. Eigentlich war das ganze Museum relativ leer gewesen, aber der Raum vor der Mona Lisa war voll. Man hatte einen Warteschlangenbereich eingerichtet, wo man sich für seinen ganz persönlichen Fotomoment mit der Mona anstellen konnte. Wir verzichteten. Das war irgendwie mehr zum Angeben und nicht, weil dieses Bild tatsächlich so unglaublich ansprechend ist. Ich finde es tatsächlich einigermaßen langweilig und klein. Aber gut, über Geschmack kann man ja immer streiten. :D

Wir schauten uns dann die römischen und griechischen Stauen an, wobei wir sogar die Venus für uns hatten. Überfüllt war das Louvre wirklich nicht.

But first let me take a selfie!

Wir haben die Körper griechischer Statuen!
 

Mittlerweile taten uns unsere Füße auch schon ganz gut weh, so dass wir beschlossen den Sonnenschein wieder aufzusuchen und eine Pause mit ein paar Snacks zu machen. War eine gute Idee, denn wir hatten uns überlegt nun an der Seine entlang Richtung Notre Dame zu spazieren. Die arme Kirche war von Bauzäunen umgeben, auf denen Informationstexte und Bilder über den Brand und die Restaurationsarbeiten aufklärten. Ah, ich kann schon verstehen, dass das die Franzosen hart getroffen hat. Muss schlimm ausgesehen haben. Wir spazierten dann noch rüber auf die andere Seite am Pantheon vorbei, aber wenn man nicht rein geht, kann man sich den Weg vermutlich auch sparen. Am nächsten Park von dort war eine Metrostation, in die wir einstiegen, um uns den langen Weg zurück zu sparen. 

Abends gingen wir dann in Richtung Montmartre, wo wir in einem kleinen Restaurant sehr französisch aßen (keine Schnecken, aber viel Käse) und danach noch zur Sacré-Cœur hinauf liefen, die im dunklen Himmel hell auf dem Hügel strahlt. Hach, schön. Sehr romantisch mit der Saskia.

 


Der nächste Tag startete bewölkt und wir fuhren raus zum Eiffelturm, um dort im Park zu frühstücken. Da wir bisher für den Rest des Tages noch keine Pläne gemacht hatten, saßen wir dort und planten – gibt schlechtere Plätze das zu tun. Mit der nächsten Metro ging es zu den Katakomben. Es tröpfelte ein wenig, also dachten wir, dass es eine gute Taktik sei in den Untergrund abzusteigen. Und es lohnte sich! Alle Informationstafeln waren auch in Englisch und auf dem 1,5 km langen Rundkurs durch die Stollen stillgelegter Steinbrüche sahen wir unendlich viele alte Knochen und Menschenschädel, denn als die Friedhöfe irgendwann ausgelastet waren, hatte man die Überreste der Verstorbenen einfach hier unten gelagert. Auch eine spannende Art der Totenruhe.

 

 

Als wir wieder aus dem Untergrund auftauchten hatte sich das Wetter gebessert und der Himmel war wundervoll blau mit Schäfchenwolken. Ein weiterer schöner Tag und ich genoss die Wärme in den ersten Minuten besonders, denn unten bei den Toten war es doch ziemlich kühl gewesen. Lag aber nicht an den Geistern der Vergangenheit (glaube ich). Wir hatten ein leckeres Mittagessen in einem kleinen Bistro und spazierten dann den Nachmittag über durch einen weiteren hübschen Park der Stadt. Da wir keine Lust mehr auf weiteres Programm hatten, chillten wir dort und genossen die warme Luft bis wir zum Hotel zurückfuhren. Am nächsten Tag ging es auch schon wieder zurück – was für ein entspannter, schöner Kurztrip! :)

 


 

Zuhause kam ich wieder in der Realität an, denn ich hatte mir vor Monaten das Ziel gesetzt ab dem 1. Oktober nicht mehr Zuhause zu wohnen. Nun war September und ich hatte noch keinen konkreten Schlachtplan. Ich wusste, dass ich mit dem Fernstudium quasi überall leben könnte, aber es ist ja auch immer noch Corona und ich wollte schon auch gerne eine längere Zeit an einem Ort bleiben und nicht alle paar Tage weiterreisen oder so. Kopfzerbrechen. Davon aber im nächsten Blog mehr…