Just because you are soft doesn’t mean you are not a force.
Honey and wildfire are both the color gold.
-Victoria Erickson
2021 startete ungefähr so wie das alte Jahr gegangen war: Im Lockdown. Wenn ich mich also mit Leuten traf, dann meistens draußen: Wandern mit Insa (und einmal Sabrina), Radfahren mit Kolja, Spaziergang mit Karola, um sie bei ihrem Spendenlauf zu unterstützen, und Joggen mit Saskia.
Ansonsten studierte ich fleißig weiter und schrieb weitere Prüfungen. Es gab Meetings mit der Firma und die Insolvenz wurde langsam abgewickelt. Spieleabende mit Heike und meinen Eltern werteten die Wochenenden auf, auch mit meiner Bremer Spielegruppe trafen wir uns immer mal wieder online zu Quizabenden, bei denen ich es immer schaffte nicht zu gewinnen, so dass ich auch nie das neue Quiz vorbereiten musste – Shoutout an mein löchriges Gedächtnis.
Den Großteil meiner Freunde sah ich nur digital, so dass natürlich auch meine Geburtstagsfeier ausfiel. Nicht dass ich großartig etwas geplant hätte, man wusste ja schon seit Monaten, dass es wohl keine riesigen Feste im Winter geben würde… Mein letzter Geburtstag war ja noch vor dieser komischen weltweiten Pandemie gewesen, doch diesmal lag der Tag total im Lockdown. Also nur Familie und digitale Glückwünsche. War trotzdem ein besonderer Tag, denn ich hatte seit über 10 Jahren mal wieder Schnee und mein Wunsch nach Erdbeerkuchen wurde auch erfüllt – was will man mehr?
Wenn man also weder Arbeit noch ein großartig anstrengendes soziales Leben hat, dann hat man Zeit für andere Dinge: Also malte ich viel, probierte ‚Digital Art‘ aus, schaute mich durch Netflixserien, erstellte einen Makramee-Gürtel, mistete mit Miri den Dachboden auf der Parzelle aus, so dass man dort nun entspannt schlafen kann, las meine Bücher, startete mit Heikes Kefirkristallen meine eigene Getränkeherstellung und natürlich studierte ich zwischendurch auch. :D Ich kam im zweiten Semester an und musste nun auch Projekte und Ausarbeitungen machen / schreiben, wofür ich Britta überreden konnte und sie mir ihre kostbare Zeit opferte. Wir versuchten die privaten Gespräche auch immer auf das Ende des Meetings zu verschieben.
Es blieb also spannend und so fand ich es auch gar nicht so schlimm gerade meine Arbeit zu verlieren. Wer hat denn heutzutage noch genug Zeit, um Vollzeit zu arbeiten? :P
So ging es eigentlich bis in den
Mai hinein weiter. Der Winter hatte sich dieses Jahr lange gehalten, so dass
wir ein paar wundervolle Schneewanderungen hier im Norden machen konnten, was
doch sehr ungewöhnlich ist. Ich fand es wunderschön! Da ich zu faul bin Dinge
zweimal zu schreiben, verlinke ich hier einfach unsere tollen Wanderungen, über
die wir auch im Wanderblog geschrieben haben. Wir bekamen langsam mehr Follower
und unsere Seite füllte sich stetig mit weiteren Berichten und Fotos. Ein
nettes Projekt. :)
Winterwanderungen:
- Bremer Schweiz im Schnee
- Radfahren & Wandern in Syke (Hachepadd)
- Radfahren und Wandern entlang der Delme (Große Höhe)
- Radtour zum Kloster Hude
Dann kam ein kalter, nasser
Frühling, der das Auspflanzen auf der Parzelle um fast einen Monat verzögerte
im Vergleich zum vorherigen Jahr. Langsam wurde es wärmer und mit dem Frühling
kamen auch die Gespräche über Lockdown-Lockerungen. Miri und Max waren geimpft
und endlich gab es wieder mehr Familientreffen.
Random Dinge, die passierten:
- An irgendeinem kalten Tag durchsuchte ich unseren Kellerraum nach irgendetwas, das ich nicht fand, und entdeckte dafür Weinflaschen, die älter waren als ich. Jemand ne Idee, ob man den Wein noch trinken kann? :D
- Eine partielle Sonnenfinsternis zog an einem perfekt wolkenlosen Tag auf und ich konnte mit Papas professionellem Equipment dieses Spektakel im Garten beobachten – Zuhause wohnen hat doch auch Vorteile. :)
- Ich meldete mich freiwillig als Wahlhelfer in der Hoffnung so in der Impfreihenfolge nach vorne zu rutschen, weil sich in Niedersachsen im Gegensatz zu Bremen einfach nichts tat und freute mich darauf diese interessante Erfahrung im September dann mitnehmen zu können.
Sobald es wärmer wurde zog ich
immer mal wieder für ein paar Tage in den Garten, der nun auch endlich etwas bunter
wurde mit Tulpen, Azaleen, Kirsch- und später Apfelblüten. Jeden Monat
kamen neue Blumen dazu und wir pflanzten einiges an. Die Außengastronomie öffnete
wieder, das Leben kam langsam wieder in Gang.
Insa und ich machten eine
zerstörerisch lange Radtour ins Ammerland mit etwa 90km durch stundenlangen
Regen, so dass ich ab Oldenburg stark mit Knieschmerzen zu kämpfen hatte und
die letzten Kilometer eine ziemliche Tortur wurden. Immerhin konnten wir dann
perfekt entspannen, denn wir hatten eine Nacht in einer original mongolischen
Jurte gebucht, die idyllisch in der Nähe eines Deiches lag, den wir in einer
entspannten Barfußwanderung erkundeten. Wie schön Norddeutschland sein kann!
Ich bin echt froh, dass wir durch das Blogprojekt so viele Wanderungen und
Radtouren hier in der Gegend gemacht haben und immer noch machen, denn es gibt
so viel mehr zu entdecken, als ich gedacht hätte und das macht Spaß! Auch, dass
Niedersachsen so viel vielseitiger ist als ich immer angenommen habe, hat das
Leben im Lockdown stark verbessert. Moore, Heide, alte Wälder, Auen, Seen,
jahrhundertealte Eichen, Berge, Meer, Deiche, Flüsse, alte Städte und Dörfer,
Mühlen, Dünen, …
Aber ich schweife ab. :) Am
nächsten Tag machten wir dann nur noch die wenigen Kilometer über Bad
Zwischenahn zurück nach Oldenburg, wo Insas Eltern ihren Bruder besuchten und
uns und unsere Fahrräder netterweise nach Hause brachten – noch einmal 90km
hätte ich nicht geschafft mit meinem Knie. Älter werden ist doof. :D
Mittlerweile war die Firma
offiziell pleite und nicht mehr existent, so dass fast alle ehemaligen
Mitarbeiter für 6 Monate in eine Transfergesellschaft übergingen, die 80% des
Gehaltes weiterzahlte und uns Hilfe bei Bewerbungen gab und uns auch Trainings
bezahlte. Da ich ja studierte und damit die ultimative Weiterbildung machte, wollte
ich eigentlich auf sämtliche Maßnahmen verzichten, aber dann stolperte ich über
etwas, das ich schon immer hatte ausprobieren wollen und dachte mir „jetzt habe
ich Zeit und mir wird der Kurs bezahlt!? – warum nicht?!“. Und so fing ich
einen Programmierkurs an, der mir so viel Spaß machte, dass ich direkt die
nächsten Kurse auch noch buchte und über 2 Monate damit beschäftigt war HTML,
CSS und JavaScript / React zu lernen. Was für eine interessante neue Welt sich
mir offenbarte!
Ein paar der Projekte,
die ich während des Kurses programmierte, sind auf dieser Seite zu finden:
Korbballtraining ging wieder
los, wenn auch zunächst nur draußen. Aber es war sommerlich warm und so machte
das Draußentraining viel Spaß – es war toll die Mädels endlich wieder zu sehen!
Das Leben schien langsam wieder normal zu werden und dann kam der Sommer, der
Reisen wieder möglich machte, so dass es bald wieder Reiseerfahrungen hier zu
lesen gibt. :)
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