Mittwoch, 26. Juni 2019

Reisende soll man nicht aufhalten

Immer noch Juni. Es passiert einfach zu viel jetzt! :) 

"Reisende soll man nicht aufhalten." 

Sagt man ja so, oder? 
Ich wünschte das wüssten auch die Anwohner in der Neustadt und die Bremer Abfallgesellschaften.. Meine 3. Ladung Kisten und Kram fuhr ich nämlich wieder später am Tag (bzw. Abend) zu meinen Eltern, weil dann halt kein Verkehr ist und auf Stau kann ich nun wirklich verzichten. Leider kam ich auch dementsprechend spät wieder zurück... und suchte vergeblich nach einem Parkplatz. Selbst die Idiotenplätze (wo man am nächsten Tag umparken muss) waren alle belegt. Ich bin ungelogen 15 Minuten durch sämtliche Einbahnstraßen gejuckelt - der touristische Mehrwert hält sich in Grenzen - und musste dann irgendwo außerhalb meines Viertels parken. Hurra. 

Und dann versuchte ich Altglas loszuwerden. Da, wo ich es schon die letzten 9 Jahre in die Kontainer geworfen habe. Tja, Überraschung, sie waren weg und kein Ersatz in Sicht. Wow, danke für nichts. Natürlich kein Handy dabei gehabt, um zu googlen wo die nächsten stehen, also ein paar Kilometer weiter gefahren, um die schweren Taschen zu leeren.
Doppeltes Hurra. ^^

Naja, egal, weiter geht's. Auch wenn ihr mir Steine in den Weg legt, haltet ihr mich nicht auf. Muhahaha. Kaum dramatisch und so.

So eine Reise ist ja auch immer eine Sache von 'neue Erfahrungen sammeln und über sich hinauswachsen' und deswegen fing ich damit direkt jetzt schon mal an:
Am nächsten Tag musste ich nämlich eh umparken, weil ich Jannis versprochen hatte mit dem Auto durch die Waschanlage zu fahren. Ich habe keine Ahnung wie ich so lange Auto fahren konnte ohne jemals durch eine Waschanlage gefahren zu sein, aber es war das erste Mal für mich. Und dementsprechend unwohl fühlte ich mich. Super albern, denn eigentlich ist ja nichts dabei, aber mich macht es nervös nicht zu wissen was auf mich zu kommt.
War dann natürlich auch gar nicht so schlimm, denn der nette Mann sagte mir mindestens drei Mal was ich machen musste und dann durch die Anlage zu fahren war ziemlich entspannt. Ich bin offensichtlich gut genug im Fahren, um die Spur direkt zu treffen und ab da war es dann ungefähr so wie ein Starkregenschauer auf der A1 zwischen Hamburg und Bremen im Feierabendverkehr. Nur ohne den Stress seinen Vordermann sehen zu müssen. Top. :D

Außerdem nahmen mir zwei liebe Wichtel in einer Nacht und Nebel Aktion (es war weder Nacht noch neblig) ganz viel Arbeit ab. <3 Miri und Max schrauben nämlich die fehlenden Milliarden Schrauben (grob geschätzt) in unsere "Pergola" , so dass ich nun endlich pünktlich zum warmen Wetter in meiner Hängematte im Garten liegen kann! :) Hihi. Man muss sich schließlich auch mal von der ganzen Arbeit erholen. *Schulterzuck*


Rechts neben mir wäre ein wunderschöner Müllhaufen gewesen, aber Miri hat dieses totaaal tolle Foto zumindest mit den Rosen drauf gemacht. ;) 

So, mittlerweile folgt Schlag auf Schlag in der Vorbereitungsphase:

Insa und ich haben unsere Visa für Myanmar beantragt, 50 Dollar gezahlt und wurden 'approved'. Wuhuuu!

Ich habe noch eine weitere Kreditkarte beantragt und den spannenden Prozess einer online-Identifizierung durchlaufen: Videoanruf, in dem ich vor meinem Gesicht rumwedeln musste und meinen Pass hochhalten sollte. Taschenlampe an, damit man das Wasserzeichen sieht, PIN aufs Handy und nach 10 Minuten war klar: Ich bin tatsächlich ich. Verrückt, was so alles geht.

Mittlerweile bin ich schon dabei meine Möbel abzubauen und eigentlich sind nur noch meine Sommerklamotten und Küchenartikel nicht eingepackt. Es wird langsam leerer, wenn man von dem größer werdenden Müllberg absieht...


Der Dachboden ist auch endlich ausgeräumt - ich habe etwa 15 kg Uni- und Schulsachen weggeworfen. Unglaublich, die schaue ich mir eh nie wieder an. In meinen alten Tagebüchern musste ich dafür ein wenig lesen, bevor ich sie wieder weg packen konnte. Schon witzig, mein Vergangenheits-Ich. ^^

Außerdem sind langsam alle verbleibenden Wochenenden verplant, denn irgendwie will ich alle meine Freunde und Familie und sowieso jeden noch mal sehen und umarmen und entfernter wohnende tolle Menschen müssen besucht werden und sowieso! <3
Was in den letzten Wochen besonders schön war, war dass wir endlich mal alle Enkel von Opa zusammen an einem Fleck hatten (bei Danis und Tobis wundervoller Hochzeit <3) und ein tolles Foto zusammen gemacht haben. Wir haben das seit Jahren nicht mehr geschafft!


Das sind zwar nur wir drei, aber irgendwie feier ich Opa da drauf zu sehr! :)  (hoffe ich bekomme demnächst die digitalen Bilder, denn so ist das etwas verzerrt...) 

Auf der Arbeit darf ich auch noch mal einen Endspurt einlegen, denn ein Kollege ist im Urlaub, der Andere für mehr als zwei Wochen krank. Damit bin ich mit meinem Chef alleine und darf alles machen. Also alles machen, nicht alles machen.. Is klar, oder? 
Das wird meine Kollegen dann richtig freuen, da ich somit die meisten Themen habe und die die später unter sich aufteilen müssen. Kleines Abschiedsgeschenk meinerseits. :P Nebenbei noch dem neuen Kollegen erklären wie alles funktioniert, ich bin ein Kraken mit acht Armen. Lalala.

Außerdem bin ich endlich wieder erkältungsfrei, was nach 4 Wochen auch wirklich mal Zeit wurde. Wie soll ich mich auch richtig auskurieren, wenn so viel zu tun ist? Aber nun kann das Training richtig los gehen, damit ich vielleicht nicht total abkacke im Himalaya.
Direkt losgelegt mit Training und Trainingsspiel an zwei Tagen hintereinander. Gut, dass es nicht die zwei heißesten Tage des Jahres waren... (doch). Und ich durfte lernen: Schwitzen ist nicht gleich Schwitzen - es gibt immer noch eine Steigerung. Der Kampf nach dem Duschen wieder in seine Klamotten zu kommen, konnte nur durch Hilfe von anderen gewonnen werden. Tja, hupsi. Außerdem habe ich jetzt kackbraune Schokoflecken auf meinen Turnschuhen - Training fängt gut an. :D
Insa ist auch schon mit einem Rucksack voller Wasserflaschen wandern gegangen, das läuft bei uns. :D

Dann habe ich auch noch meinen Zug nach Berlin gebucht. Schön einen Tag eher, damit ich entspannt die Gastfreundschaft von Mustafa ausnutzen kann. Hihi. *wink* :)

Mittwoch, 12. Juni 2019

Wurzeln erkunden und zurückkehren zum Kindheitszuhause

Juni. Weniger als zwei Monate bis ich weg bin! Wie verrückt nah dran das klingt. Und der Berg an Aufgaben wird nicht kleiner. Wie konnte ich schon wieder alles auf die letzte Minute aufschieben? 

Naja, ein paar Sachen habe ich dann doch geschafft, aber wenn man meine Wohnung sieht, weiß man, dass da noch sehr viel zu tun ist. Leider. Wird natürlich auch nicht leichter, wenn man sich mit einer heftigen Erkältung herum ärgern muss.. Aber da muss man dann einfach durch. 



Also erstmal Urlaub machen mit der Familie. :) Mama schaute nicht so begeistert, als ich am letzten Tag in die eiskalte Ostsee rannte, aber ich bin mir ganz sicher, dass mich genau das gesund machte! :P

Was aber viel spannender war, war dass wir in diesem Urlaub unsere Familienwurzeln erkundeten. Bis in die 90er gehörte der Familie meiner Großmutter ein altes Gebäude in der Innenstadt von Stralsund. Da es denkmalgeschützt war, aber komplett renoviert werden musste, verkaufe die Erbengemeinschaft es für einen Euro an die Stadt bzw. die Denkmalstiftung oder so. Und das war perfekt so, denn nun ist es ein Museum und wir konnten uns in Ruhe umschauen. Und es war unglaublich faszinierend! Ich sah das erste Mal ein Foto unserer Ururgroßmutter und das ganze alte Holz in den Dachbalken war unglaublich majestätisch. Die handwerkliche Kunst das damals vor 500-600 Jahren so gebaut zu haben. Heftig! Der immer noch funktionsfähige Lastenkran im Inneren, der während der Restauration auch zum Einsatz kam. Wow. Die alten Tapeten. Und. Und. Und. 
Äh, ja, damit kann man mich offensichtlich begeistern. ^^ Holz ist sowieso toll. 


So richtig bewusst geworden, dass jede Familie ja auch eine lange Geschichte hat, auch wenn man nicht adelig ist, ist mir wohl erst jetzt.
Meine Oma ist in Bremen geboren und irgendwie verbindet einen das dann auch noch mal mit der Stadt, in der man lebt und in die ich zurückkehren werde. :) 

Wo wir also gerade bei Familie und Wurzeln sind: Damit es vorwärts gehen kann, muss man manchmal einen Schritt zurück machen. Sagt man so, oder? In meinem Fall hieß das wieder "Kind" zu werden und bei meinen Eltern einzuziehen. Zumindest offiziell erst einmal. Und so machte ich entspannt an einem sonnigen Tag eine Radtour nach Stuhr und setzte mich ohne Termin ins Wartezimmer des Gemeindebüros. So etwas Verrücktes wäre in Bremen wohl nicht sehr spaßig geworden, hier kam ich aber nach etwa 4 Minuten aus dem Fenster schauen dran. Ich war noch gar nicht damit fertig die Gegend zu betrachten! Knapp 5 Minuten später war ich bei meinen Eltern gemeldet und offiziell wieder Stu(h)rer. :D - Ich bin übrigens ein ganz großer Fan von schlechten Wortwitzen.

Leider ist es nicht möglich den internationalen Führerschein im Gemeindebüro zu beantragen, dazu muss man nach Syke zur Führerscheinstelle bzw. Verkehrsbla... Aber auch das ist ja nicht so weit weg, wenn man ein Auto hat. Das holte ich also von Jannis ab und fuhr drei Tage hintereinander durch die Gegend. Zweimal vollgepackt mit Kisten zu meinen Eltern (ich kam gegen 23 Uhr auf die brillante Idee und so verschlief meine Mama seelig die Ausräumaktion) und dann noch einmal knapp vorm Feierabendverkehr nach Syke. Übrigens ein echt schönes Gelände da. Ich verlief mich nur ein bisschen in den Gebäuden, kam dann aber (ohne Termin natürlich) direkt dran und konnte 10 Minuten später mit dem wundervoll hochwertigen (nicht) Führerschein das Gebäude wieder verlassen. 

Jetzt steht dem TukTuk auf Sri Lanka nichts mehr im Weg. Naja, außer vielleicht meine nicht vorhandenen Skillz beim Fahren von etwas anderem als einem Auto. Aber wird schon schief gehen.


Was ich sonst noch in den letzten Wochen geschafft habe: 
- Ich habe mein altes Zweit-Fahrrad an meine Nachbarin verkauft. 
- Sperrmüll ist angemeldet, jetzt wo ich weiß was meine Nachmieter übernehmen werden und was nicht. Und der Schrott von der Parzelle muss auch endlich weg! 
- Noch weiter fleißig ausgemistet - der Müllberg wächst.