Mittwoch, 12. Juni 2019

Wurzeln erkunden und zurückkehren zum Kindheitszuhause

Juni. Weniger als zwei Monate bis ich weg bin! Wie verrückt nah dran das klingt. Und der Berg an Aufgaben wird nicht kleiner. Wie konnte ich schon wieder alles auf die letzte Minute aufschieben? 

Naja, ein paar Sachen habe ich dann doch geschafft, aber wenn man meine Wohnung sieht, weiß man, dass da noch sehr viel zu tun ist. Leider. Wird natürlich auch nicht leichter, wenn man sich mit einer heftigen Erkältung herum ärgern muss.. Aber da muss man dann einfach durch. 



Also erstmal Urlaub machen mit der Familie. :) Mama schaute nicht so begeistert, als ich am letzten Tag in die eiskalte Ostsee rannte, aber ich bin mir ganz sicher, dass mich genau das gesund machte! :P

Was aber viel spannender war, war dass wir in diesem Urlaub unsere Familienwurzeln erkundeten. Bis in die 90er gehörte der Familie meiner Großmutter ein altes Gebäude in der Innenstadt von Stralsund. Da es denkmalgeschützt war, aber komplett renoviert werden musste, verkaufe die Erbengemeinschaft es für einen Euro an die Stadt bzw. die Denkmalstiftung oder so. Und das war perfekt so, denn nun ist es ein Museum und wir konnten uns in Ruhe umschauen. Und es war unglaublich faszinierend! Ich sah das erste Mal ein Foto unserer Ururgroßmutter und das ganze alte Holz in den Dachbalken war unglaublich majestätisch. Die handwerkliche Kunst das damals vor 500-600 Jahren so gebaut zu haben. Heftig! Der immer noch funktionsfähige Lastenkran im Inneren, der während der Restauration auch zum Einsatz kam. Wow. Die alten Tapeten. Und. Und. Und. 
Äh, ja, damit kann man mich offensichtlich begeistern. ^^ Holz ist sowieso toll. 


So richtig bewusst geworden, dass jede Familie ja auch eine lange Geschichte hat, auch wenn man nicht adelig ist, ist mir wohl erst jetzt.
Meine Oma ist in Bremen geboren und irgendwie verbindet einen das dann auch noch mal mit der Stadt, in der man lebt und in die ich zurückkehren werde. :) 

Wo wir also gerade bei Familie und Wurzeln sind: Damit es vorwärts gehen kann, muss man manchmal einen Schritt zurück machen. Sagt man so, oder? In meinem Fall hieß das wieder "Kind" zu werden und bei meinen Eltern einzuziehen. Zumindest offiziell erst einmal. Und so machte ich entspannt an einem sonnigen Tag eine Radtour nach Stuhr und setzte mich ohne Termin ins Wartezimmer des Gemeindebüros. So etwas Verrücktes wäre in Bremen wohl nicht sehr spaßig geworden, hier kam ich aber nach etwa 4 Minuten aus dem Fenster schauen dran. Ich war noch gar nicht damit fertig die Gegend zu betrachten! Knapp 5 Minuten später war ich bei meinen Eltern gemeldet und offiziell wieder Stu(h)rer. :D - Ich bin übrigens ein ganz großer Fan von schlechten Wortwitzen.

Leider ist es nicht möglich den internationalen Führerschein im Gemeindebüro zu beantragen, dazu muss man nach Syke zur Führerscheinstelle bzw. Verkehrsbla... Aber auch das ist ja nicht so weit weg, wenn man ein Auto hat. Das holte ich also von Jannis ab und fuhr drei Tage hintereinander durch die Gegend. Zweimal vollgepackt mit Kisten zu meinen Eltern (ich kam gegen 23 Uhr auf die brillante Idee und so verschlief meine Mama seelig die Ausräumaktion) und dann noch einmal knapp vorm Feierabendverkehr nach Syke. Übrigens ein echt schönes Gelände da. Ich verlief mich nur ein bisschen in den Gebäuden, kam dann aber (ohne Termin natürlich) direkt dran und konnte 10 Minuten später mit dem wundervoll hochwertigen (nicht) Führerschein das Gebäude wieder verlassen. 

Jetzt steht dem TukTuk auf Sri Lanka nichts mehr im Weg. Naja, außer vielleicht meine nicht vorhandenen Skillz beim Fahren von etwas anderem als einem Auto. Aber wird schon schief gehen.


Was ich sonst noch in den letzten Wochen geschafft habe: 
- Ich habe mein altes Zweit-Fahrrad an meine Nachbarin verkauft. 
- Sperrmüll ist angemeldet, jetzt wo ich weiß was meine Nachmieter übernehmen werden und was nicht. Und der Schrott von der Parzelle muss auch endlich weg! 
- Noch weiter fleißig ausgemistet - der Müllberg wächst. 

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