And the roads to dust
I touchdown Sunday
To tie the loose ends up
With a pocket full of
That gypsy stuff
I heard you calling me, calling me, calling me
Through the dissonance
Juli 2020. Meine Reisegeschichte nahm nun wieder einen anderen Lauf. Ich verließ die Berge und den wundervollen See bei Berchtesgaden mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich würde die Berge ja bald wiedersehen und ich freute mich alte Freunde zu besuchen, die ich schon länger nicht gesehen habe. Taddy und ich hatten ja im Sommer noch zusammen unseren Abschied gefeiert, nun war ich wieder in der Heimat gestrandet, sie wohnte jedoch immer noch im deutschen Ausland, in Bayern.
Meine Bus- und Zugverbindung lief diesmal über Freilassing, wodurch ich mir die Fahrt nach Salzburg schenken konnte. Einmal umsteigen – erstaunlicherweise reichten auch hier die 6 Minuten Umsteigezeit, die ich hatte – und schon saß ich im Zug nach Rosenheim.
Früher Nachmittag und ich war hungrig, also schlenderte ich bei bestem Wetter durch die Fußgängerzone Rosenheims und schaute unentschlossen bayerische Restaurants und nette Cafés an. Und dann plötzlich sah ich es: das Maharadscha! Nachdem ich in Indien irgendwann kein indisches Essen mehr hatte sehen können, hatte ich nun echt Lust darauf. Mango-Lassi, Palak Paneer und Butter-Naan. Ein Traum! Leider hatte ich vergessen, dass in Deutschland ein Gericht direkt mit Reis geliefert wird, so dass ich mit dem zusätzlichen Naan viel zu viel Essen bestellt hatte, aber nun gut, der Magen ist ja dehnbar.
Ich lief
mit meinem gesamten Gepäck noch etwa eine Stunde durch die Stadt, bevor ich
mich leicht verschwitzt entspannt auf eine Bank im Park setzte. Leute
beobachten, den Sitznachbarn nett zulächeln, Kinder spielen auf der Wiese und
weil wir in einer Stadt waren, fuhr auch noch ein Polizeiauto auf dem Fußweg direkt
an mir vorbei. Ich konnte den kindlichen Impuls zu winken gerade noch
unterdrücken. Sind das die Rosenheim-Cops gewesen? *hüpf hüpf* Komme ich ins Fernsehen? :D
Und dann kam auch schon Taddy vorgefahren! Da sie keinen Polizeiwagen fuhr, musste ich also zur Straße kommen. Ich sagte meinen Banknachbarn Tschüß und dann Hallo zu Taddy und Per, der Schwierigkeiten hatte mich wiederzuerkennen. Aber war ja auch schon etwas her, dass wir beide zusammen Bouldern gewesen sind. Ewigkeiten im Leben eines Kindes, vermutlich.
Taddy, Carsten und Per leben etwa auf halber Strecke zwischen Rosenheim und dem Chiemsee in einem kleinen Dorf mit guter Autobahnanbindung und viel Natur. Wundervoll! Vom Balkon konnte man die Berge sehen, nur einige Kilometer entfernt war ein Naturbad und die ersten Berge zum Wandern.
Da ein paar unvorhergesehene Dinge verhinderten, dass wir heute noch mit den Rädern loskonnten (die Schlüssel der Schlösser waren bei Carsten, der noch arbeiten war), stiegen wir zurück ins Auto und fuhren zum Schwimmen eben zum Chiemsee. Er wurde mir stolz als der größte See Deutschlands vorgestellt, denn der Bodensee zählt ja nicht, da wir ihn ja teilen müssen mit Österreich und der Schweiz. Ja, gut, also größter See Deutschlands.
Wenn man nur Baden gehen will, ist es aber halt auch nur ein See mit Wasser. Die Stelle war sehr nett mit Steg, so dass man nicht durch Algen waten musste, auch wenn man mit Corona die Badeinsel und das Sprungbrett zu Pers unendlichem Bedauern abmontiert hatte. Bin mir gerade nicht ganz sicher, wie ein Sprungbrett die Ansteckungsgefahr vergrößert, aber äh irgendwer wird sich da schon was bei gedacht haben.
Abends saßen wir zu dritt unendlich lange bei Kerzenschein und leckeren Getränken auf dem dunklen Balkon und redeten über alles Mögliche! Ich bin durchaus gerne alleine in den Bergen wandern, aber abends mal beste Konversationen zu haben, war 100% besser als noch einen Abend in ruhiger Meditation zu verbringen (okay, das mit dem Meditieren ist gelogen, ich habe es noch nie wirklich geschafft meine Gedanken ruhig zu stellen).
Am nächsten Morgen war ich froh, dass mein Vergangenheits-Ich daran gedacht hatte noch ordentlich Wasser auf den Alkohol zu kippen, so dass ich mich akzeptabel genug fühlte für eine spätvormittägliche Wanderung auf die Hochries, den nächstgelegenen Berg hier. Also Wanderschuhe raus, eine Runde Sonnencreme auf das Gesicht und ab in die grobe Richtung der Berge. Waren ja nicht wirklich schwer zu finden. Leider schaffte ich es trotzdem erst einmal falsch abzubiegen, aber weil die Menschen im Süden tatsächlich nicht ganz so zugeknöpft sind, wie wir Menschen im Norden, sagte mir ein Anwohner direkt Bescheid, dass ich hier falsch war. Hupsi und Danke!
Danach ging aber eigentlich alles wie geschmiert. Ich kam an den Fuß des Berges, arbeitete mich durch den Wald hoch, versuchte ein paar Abkürzungen, die mir den Weg verlängerten, aber landschaftlich schöner als der breite Weg waren und gelangte irgendwann raus aus dem Wald. Felsen und Sonne, ich war aber deutlich fitter als noch vor zwei Wochen und so lief ich recht flott weiter nach oben.
Kurioseste Begegnung: Ein alter Mann kam mir entgegen mit Wanderstock – soweit so normal – er hatte eine kurze Hose an. Allerdings war dies wirklich das einzige, das er trug. Kein Oberteil, keine Schuhe, keinen Rucksack, keine Wasserflasche. Okay? Aber warum auch nicht? Wenn mir einmal die Füße weh tun, übt so eine Runde barfuß laufen plötzlich einen enorm großen Reiz aus.
Oben auf dem Gipfel, den man auch durch Schummeln durch eine Gondelfahrt erreichen konnte, trank ich eine wohlverdiente Cola, denn die Hitze hatte meine Wasserreserven ordentlich schrumpfen lassen. Dann kam plötzlich eine Nachricht von Taddy an: Per und seine Freundin standen gerade am Balkon und winkten mir zu! Was für eine unglaublich süße Idee! Natürlich war ich viel zu weit weg, um das zu sehen, aber ich ließ es mir nicht nehmen zurückzuwinken und ein paar Leute zu fragen, ob sie ein Foto von mir machen könnten.
Dann ging es wieder runter und sobald die Straße geteert war, joggte ich, da die anderen schon zum Naturbad „Samerberger Filze“ vorgefahren waren. Es ist nicht so, dass ich es schlimm fände zu spät zu kommen - aber etwas zu verpassen, das mag ich nicht. Kreuzigt mich für diesen Egoismus. :) Wanderstiefel sind jetzt vielleicht nicht die geeignetsten Schuhe zum Joggen, aber ich bekam sehr viele ermunternde Worte zugerufen. :D Der Süden gefällt mir sehr! Keine skeptischen, missgünstigen Blicke, sondern Ermutigung? Was will man mehr an einem schönen Sommertag, wenn man mit rotem Gesicht und ohne Trinken durch die Berge rennt.
Ich musste dann in meiner Unterwäsche ins Wasser hüpfen, weil Taddy meine vorher gepackten Schwimmsachen zu Hause vergessen hatte, aber war ja nicht so schlimm, ich war eh sportlich angezogen und verschwitzt. Was für eine erfrischende Abkühlung! Das Wasser tat mir und meiner Kleidung gut. Taddy war so süß und bot mir ihren Badeanzug an, aber so konnten wir zusammen schwimmen, das war doch viel netter. Was für ein wunderbarer Ort! Inmitten von Wiesen und Wäldern mit Blick auf die Berge zu schwimmen und dabei wunderbare Wasserqualität zu haben, ist schon herrlich.
Da dieser für alle offene Pool inmitten der Natur lag, mussten wir natürlich von dort auch erst einmal die etwa 5km wieder zurück nach Hause und da alle anderen mit dem Rad dort waren und ich natürlich noch nicht genug Bewegung für heute gehabt hatte, joggte ich diese Strecke. Ich konnte gut schlafen an diesem Tag.
:)
Am nächsten Tag konnte ich Per im Homeschooling beobachten und sagen wir so: unsere mittägliche Aktivität gefiel mir besser! Wir beide ließen uns von Taddy, die ja im Homeoffice arbeiten musste, zu einem Wanderparkplatz fahren und gingen von dort auf den Heuberg, der aus 4 Gipfeln besteht, von denen wir zwei erklimmen würden. Aber zunächst ging es durch den Wald immer höher bis zu einigen Almwiesen mit einem kleinen Kälbchen, das verplant auf dem Weg herumstand und neugierig alle Wanderer abschleckte mit seiner rauen Zunge. Bin mir nicht ganz sicher, ob das coronakonform war. Per unterhielt mich mit lustigen Geschichten über Taddy, die an dieser Stelle im matschigen Schnee ausgerutscht war und beim Fallen wohl sehr lustig ausgesehen hatte.
Wasserwand vom Heuberg gesehen |
Auf einer Wiese etwas oberhalb der Almhütten, machten wir eine kleine Boulderpause an einem Felsen, dann ging es an den letzten Aufstieg auf vielen parallelen schmalen Wegen, von denen ich beim besten Willen nicht mehr sagen konnte, welches einmal der originale Weg gewesen war. Wir rutschten beide einige Male aus, aber fielen nicht hin – manchmal konnte man sich an Bäumen festhalten oder deren Wurzeln als Tritte benutzen. Helden des Aufstiegs.
Blick von der Wasserwand auf die anderen Gipfel - der Heuberg ist rechts der Mitte die hügelige Wiese |
Der Weg zog sich, doch plötzlich kamen wir aus dem Wald heraus und sahen unsere beiden Ziele vor uns: Links der flache Hügel des Heuberges (1338m) und rechts direkt vor uns ein hoher, schmaler Kamm aus steilen Felswänden: die Wasserwand (1367m). Ein leichter Klettersteig führte an der am wenigsten steilen Seite nach oben und eignete sich perfekt für Pers ersten Klettersteig. Er hatte schon seit einiger Zeit sein Klettersteigset Zuhause herumliegen, aber noch nie ausprobieren können und so gab ich ihm eine kurze Einweisung, dann ging es hinauf. Per hatte ganz schön Respekt, aber da er ein gutes Körpergefühl hat, schaffte er es natürlich nach oben. Und die Aussicht war der Hammer! Man konnte weit ins Tal hinab schauen, aber das schönste Motiv war der zackige Felskamm, auf dem wir uns befanden. An der engsten Stelle maximal ein bis zwei Meter breit ging es zu beiden Seiten steil hinab, ein schmaler Pfad führte auf dem Grat entlang und auf einer Seite zu einem Gipfelkreuz, wo wir eine kleine Snack-Pause machten und uns natürlich ins Gipfelbuch eintrugen.
Danach nahmen wir kurz den anderen Gipfel mit, da wir eh von dort unseren kleinen Rundkurs fortsetzten und durch einen anderen Waldabschnitt wieder in Richtung Parkplatz hinabstiegen. Die letzten paar hundert Meter liefen wir ziemlich flott und nahmen jede Abkürzung mit und ich schaffte es zu Pers unendlicher Belustigung einmal sehr elegant beim Abbiegen auf einen asphaltierten Weg wegzurutschen. Mit Mühe und viel Armwedeln blieb ich jedoch auf meinen Füßen und so konnten wir kurze Zeit später mit Taddy zum Naturbad weiterfahren. Die wohlverdiente Abkühlung wurde dann noch etwas kühler, als es anfing riesige, schwere Tropfen zu regnen und mit dem aufkommenden Gewitter, war der Spaß dann auch schon vorbei. Also schnell zurück ins Auto, Bikini aus, dem Nachbarauto kurz den blanken Hintern entgegengestreckt, denn die Handtuch-Bikini-Koordination gehört nicht zu meinen Stärken und dann nur ins Handtuch gewickelt ab nach Hause.
Am nächsten Tag ging es wieder spannend weiter: Diesmal hatte Per seine Freundin Greta nach der Schule bei sich und die beiden studierten an einem an der Decke hängenden Yogatuch ein Zirkusprogramm ein. Akrobatik, zu der ich definitiv nicht in der Lage wäre – meinen vollsten Respekt an die beiden Teilzeit-Schlangenmenschen. Danach fuhren wir zusammen mit Gretas Vater Gunnar zum Chiemsee, wo wir eine entspannte Radtour in den Abend hinein machten. Es ist schon ein bisschen unfair, was für schöne Natur hier auf kleinstem Raum ist!
Der See war von dieser Seite sogar noch schöner, so dass wir in einem der Restaurants am Wasser zu Abend aßen und die tiefersinkende Sonne über dem Wasser beobachteten. Berge als Silhouette im Hintergrund und die Schatten von Per und Greta über dem spiegelnden Wasser. Carsten kam auch noch kurz dazu und so ließen wir den Abend gemütlich ausklingen, bis es Zeit war für die Kinder ins Bett zu gehen.
Am nächsten Tag war Samstag und somit hatten wir zusammen etwas Großes geplant! Carsten, Taddy, Per und ich fuhren in einer Tagestour rüber nach Waidring in Österreich zur Steinplatte, wo es einen großartigen Klettersteig geben sollte. Die Szenerie war schon von unten beeindruckend, hier waren wir inmitten der Berge und nicht nur am Rande.
Die Steinplatte ist das einzige Trockenriff Europas und ein Kletterparadies mit der steil aufragenden Felswand, die sich bis zu 250m vom Boden erhebt. An einer zerklüfteten Stelle in dieser Wand befand sich unser Ziel, der Schustergangl-Klettersteig.
Schustergangl:
Schwierigkeitsgrad: B – C
Wandhöhe: 200
m (300m Zustieg)
Exposition: Süd, Süd-West
Zeit für Durchstieg: 1 – 1,5 Stunden
Gesamtdauer: 3 – 3,5 Std. (mit Zustieg und Abstieg)
Einstiegshöhe: 1.370 m
Ausstiegshöhe: 1.869 m
Wir stiegen gemeinsam zu viert zum Start des Klettersteiges hoch, was schon allein eine schöne Wanderung war. Das Tal entfaltete sich wundervoll vor uns und bis auf eine Kuhherde, die wir sanft vom Weg schieben mussten, waren wir allein unterwegs.
Leider hatten wir nur zwei Klettersteigsets, weil der Laden unten im Tal, wo
ich entweder eins hatte kaufen oder leihen wollen, Mittagspause hatte als wir
dort angekommen waren. Wer macht denn heutzutage noch Mittagspause? Nun gut, blöd
gelaufen, aber nicht zu ändern. Das bedeutete jedoch, dass Carsten heldenhaft
auf seinen ersten Klettersteig verzichten musste und mit Taddy die Wanderung
nach oben machte, während Per und ich uns die Ausrüstung anlegten und ich ihn
einmal kurz ein paar Meter die Wand hoch schickte zum Testen. Der Klettersteig
geht nämlich direkt sehr steil los und der Schustergangl war schon eine andere
Hausnummer als der kurze Steig, den wir vor zwei Tagen gemacht hatten. Ich war
mir sicher, dass Per beim Klettern keinerlei Probleme haben würde, aber er
musste sich das auch zutrauen. Umdrehen ist nicht möglich und 200 Höhenmeter zu
klettern ist nicht mal eben gemacht. Aber er war gut drauf und so war ich
zuversichtlich, dass wir das schaffen würden.
Ich ging voraus, da ich sicherer und erfahrener war und somit von oben die Möglichkeit hatte bei schwierigeren Passagen zu helfen, was auch einige Male vorkam. Für ein Kind sind ein paar der Stellen gar nicht so einfach zu meistern, aber immerhin bin ich auch nicht die größte Person und so konnte ich Per immer irgendwie durch die Stellen navigieren. Er war auch sehr umsichtig und hielt von sich aus genug Sicherheitsabstand zu mir ein, so dass ich nicht auf ihn fallen würde, sollte ich stürzen. Nur wenn er Hilfe brauchte, kam ich wieder ein Stück zurück.
Es machte Spaß! Der Start war tatsächlich der schwierigste Teil gewesen und nun konnte ich anfangen die wahnsinnigen Aussichten auf das Tal und die Gipfel in der Ferne zu genießen. Der Fels war hell und schroff und türmte sich in fantastischen, verrückten Türmen auf, um die wir auf der Kletterroute herumgeführt wurden. Die Sonne beleuchtete die Steinformationen und brachte die Welt zum Leuchten – es war zum Träumen schön!
Ein großer Teil der Route war mit Kletterpassagen am Fels, so dass man nicht ständig an Stahlseilen hing und die Natur an der Haut spüren konnte. Es gab immer wieder leichtere Stellen zum Ausruhen und so stiegen wir gemächlich höher. Oben wurde es dann etwas flacher und so kamen wir dann zwischen ein paar Büschen herausgestolpert zum Gipfelkreuz, zu dem man von der anderen Seite auch entspannt wandern konnte – unser Weg zurück.
Es ging an Speicherseen vorbei durch sanfte, grüne Wiesen, auf denen Kühe mit ihren großen Glocken am Hals grasten. Was für eine idyllische Landschaft.
Am Panorama-Restaurant mit angeschlossenem Triassic Park (vor 200 Millionen Jahren befand sich an dieser Stelle das Urmeer Tethys und hatte Korallen und Ammoniten hinterlassen) trafen wir Taddy und Carsten wieder und schlenderten dort im nachmittäglichen Sonnenschein ein wenig durch die nette Anlage. Vielleicht entspannten wir uns dort ein bisschen zu lange, denn wir mussten abends noch einkaufen fahren, da morgen ja Sonntag war. Geschäfte schlossen hier um 20 Uhr und so wurde alles noch relativ knapp, da wir ja im billigeren Deutschland einkaufen gehen wollten. Per und ich chillten dann auf dem Parkplatz im Auto, während die Erwachsenen Einkaufen gingen. Haha. Manchmal bin ich noch ganz gerne ein Kind.
Abends ließen wir den Abend dann entspannt mit Mojitos ausklingen und vielleicht bin ich dann doch auch gerne erwachsen. :D
Und dann war auch schon mein letzter voller Tag hier in Achenmühle, den wir mit einer Radtour durch die nähere Umgebung starteten. Pers Schule, Sportplatz und dann rauf auf den Samerberg, den man leider nicht umfahren konnte, wenn man zur anderen Seite und dem Naturbad kommen wollte. Ich hatte das E-Bike, das mir auch die Aufgabe bescherte, nun Per den Berg hinauf zu ziehen. Ein Seil verband unsere Fahrräder (alles sehr sicher, ich schwöre!) und dann stellte ich den E-Antrieb auf höchste Stufe und meine Gänge auf die niedrigsten. Ich hatte nicht erwartet, dass wir beide doch noch so krass treten mussten! Was war das bitte für eine Höllen-Steigung?! Als unsere Lungen kurz vorm Kollabieren waren, machten wir erstmal eine Pause und warteten auf Taddy und Carsten, der ein Rad ohne E-Antrieb hatte. Wir waren alle knallrot im Gesicht und es ging noch weiter hoch. Keuchend krochen wir mit brennenden Oberschenkeln und Lungen den Berg hinauf – Flachlandkind, das ich bin, hatte ich diese Qual nicht erwartet… Aber schön, dass man nie auslernt.
Oben gab es dann eine tolle Aussicht neben einer Kirche auf dem Gipfel, wo wir uns mit Weintrauben stärkten. Schatten, kühles Gras, sitzen. Theoretisch hätte man weit genug schauen können, um von hier München zu sehen, aber das lag hinter dem einzigen Hügel da hinten irgendwo verborgen. Ts.
Nach der Pause kam dann der Spaß, denn nach jedem Anstieg geht es irgendwann auch wieder runter und auf perfekt asphaltierten Straßen kann so ein Rad durchaus verdammt schnell werden. Ich hatte eine Geschwindigkeitsanzeige an meinem E-Bike und so kann ich sagen, dass ich ab 45km/h nervös wurde. Einmal kurz fuhr ich über 50km/h (plötzliche Erkenntnis, dass man keinen Helm trägt) und dann bremste ich ab. Glücklicherweise funktionierten die Bremsen einwandfrei, denn von denen machte ich sehr lange sehr viel Gebrauch. Aber oh mein Gott war das ein Spaß! Flachlandkind wird sonst nie so schnell auf dem Rad! Ich glaube 30km/h hatte ich irgendwann mal mit viel Treten, Rückenwind und bergab geschafft…
Kurze Abkühlung im Naturbad, das heute am Sonntag mit tollstem Sonnenschein natürlich ziemlich voll war, und dann ab nach Hause. Carsten und ich hingen die nassen Sachen auf und räumten die Spülmaschine aus, während Per und Taddy deren heute angekommenen Freunde abholten, die zum Grillen eingeladen waren. Es wurde ein super netter Abend, ein wunderbarer Abschluss dieser entspannten Woche! Danke Taddy, Carsten und Per für die wundervolle Zeit und die Gastfreundschaft und Gespräche und das Lachen und Wandern, das Eisessen und die leckeren Cocktails!
Pers Vorschlag die kleine Wohnung nebenan zu mieten, die gerade frei wurde, musste ich schweren Herzens ablehnen, aber ich komme bestimmt wieder! <3
Gipfel der Steinplatte |
<3
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