Freitag, 29. Mai 2020

Highlands, Tee und Elefanten

Quelque chose qui danse en toi
Si tu l'as, tu l'as
Ella, elle l'a
Ce je-ne-sais-quoi
Que d'autres n'ont pas
Qui nous met dans un drôle d'état

Ella, elle l'a Ella, elle l'a
Cette drôle de voix
Elle a, ou, ou, ou, ou, ou, ou, ou
Cette drôle de joie
Ce don du ciel qui la rend belle
Ella, elle l'a Ella, elle l'a
Elle a, ou, ou, ou, ou, ou, ou, ou
Ella, elle l'a Elle a
Ou, ou, ou, ou, ou, ou, ou

France Gall - Ella, elle l'a
(absolut keine Ahnung was die Gute da singt, aber von dem "Ella, elle l'a" hatten wir trotzdem laaaange Stunden einen Ohrwurm)





Da wir nun in den Zug, mit dem wir nach Kandy gekommen waren, in der Mitte der Strecke hätten einsteigen müssen und wir ein bisschen Angst hatten, dass wir die ganze Zeit im Gang stehen müssten mit unserem Gepäck und keinem guten Blick aus den Fenstern, beschlossen wir ein teures Taxi zu buchen. Dieses konnte immerhin auf der Strecke immer mal wieder anhalten und wir wussten, dass die Strecke zwischen Kandy und Ella eine der schönsten des Landes ist. Es geht mitten hinein in die grünen Berge, immer höher hinauf in die von Teeplantagen bebauten Hänge, Wasserfälle, Berge, kleine Dörfer. Davon wollten wir auch etwas sehen.

Morgens ging es also los und der erste Halt war schon am Ortsausgang, denn hier stand ein Baum wie aus einer anderen Welt. Ein riesiger Banyan-Baum (sagte zumindest der Fahrer, auch wenn ich immer dachte, dass die anders aussehen, aber vielleicht gibt es ja verschiedene Arten) hatte sich in alle Richtungen ausgebreitet mit dicken, stammartigen Ästen, die sich von der Mitte zu allen Seiten ausstreckten, wie die Arme eines Kraken. Jeder Ast war dicker als viele Baumstämme - es war ein ziemlich verrückter Anblick!



Weiter ging es. Wir hielten am Straßenrand, um eine orange-gelbe Kokosnuss zu trinken und zwei lilane Bananen zu essen. Dann ging es weiter. Wir hatten tollstes Wetter, warmen Sonnenschein gemischt mit frischer Bergluft. Natürlich war es warm, aber nicht so schwül wie unten in den Ebenen.
Nach einiger Zeit kamen dann die ersten Teeplantagen und das helle Grün der jungen Blätter leuchtete kraftvoll in der Sonne. Eigentlich wären die Felder voller Teepflücker gewesen, doch heute war ein Feiertag und daher war es ungewöhnlich leer auf den Plantagen. Die Produktion stand still. Wir machten an verschiedenen Stellen halt, wenn die Aussicht besonders schön war und dann fuhren wir auf einen Hof, bei dem man eine kostenlose Führung machen konnte. Eine Tasse Tee gab es dazu. Natürlich sollte man danach noch was im Shop kaufen, aber man wurde nicht dazu genötigt, das war alles sehr entspannt. Normalerweise wären wir durch die Hallen voller Menschen gelaufen - diese Plantage beschäftigte über 1000 Mitarbeiter und die meisten arbeiteten in den Feldern - aber es war ja Feiertag. So war es immerhin schön ruhig, als uns alles über grünen, schwarzen und weißen Tee erklärt wurde und wie man diese herstellt - alles von einer Pflanze. Ein wenig wurde uns dann noch erklärt wie die verschiedenen Teesorten von schwarzem Tee entstehen, denn auch dort gibt es noch einmal Unterschiede und dann waren unsere Köpfe auch erstmal voll.




Wir hielten noch mal an einem Viewpoint, der auf dem Dach eines kleinen Ladens lag, der Kunstwerke und Souvenirs aus Holz verkaufte (wir blieben standhaft und kauften nichts) und dann machten wir eine längere Pause an einem großen terrassenartigen Wasserfall, zu dem wir durch einen kleinen Wald hoch liefen. Die großen Felsen lagen im Tal hinunter freigespült und umrahmten an verschiedenen Stellen kleine Becken, in denen man schwimmen gehen konnte. Wir waren ganz oben bei der letzten Stufe, wo von einer Klippe ein hoher Wasserfall in ein seichtes sandiges Becken rauschte, in dem wir auch mit hoch gekrempelten Hosen herumwaten und uns erfrischen konnten. Anblick genießen, ein paar Snacks essen und die Füße im eiskalten Wasser abkühlen. Herrlich. Ein wirklich schöner Ort.




Wir kamen mittags in Nuwara Eliya an und Insa und ich beschlossen sofort hier noch einmal hinzufahren. Es war ein super süßes Dorf mit hübschen Kolonialbauten und einem großen See. Sehr ruhig und kühl, da wir so weit oben in den Bergen waren. Absolut entspannte Atmosphäre. Bestimmt toll, um um den See zu wandern und mit Tretbooten in der Sonne herum zu paddeln..
Leider blieben wir an diesem Tag nur zum Mittagessen in Nuwara Eliya, denn unser Fahrer hatte es geschafft uns für den letzten Rest der Strecke noch Tickets für den Zug zu reservieren, wofür er während der Fahrt noch unsere Passnummern ins Telefon diktiert hatte. Dieser Teil der Strecke sollte die schönste Zugfahrt Sri Lankas sein und daher waren wir froh, dass wir das noch erleben konnten. Es wurde ein teurer Tag, denn auch wenn die Zugtickets nicht viel kosteten, das Geld für das Taxi bekamen wir natürlich nicht wieder.



Wir hatten Tickets für die 3. Klasse bekommen, was erstmal nicht so gut klingt, aber wohl die beste Klasse sein soll. Denn: in der 1. Klasse lassen sich die Fenster nicht öffnen und in der 3. Klasse stehen sogar die Außentüren permanent offen, so dass man hier die typischen Instagram-Fotos machen kann, bei denen man lässig aus der Tür hängt und die grünen Berge und Täler an einem vorbei ziehen.
Aber erst einmal einsteigen. Natürlich kam der Zug mit einiger Verspätung ans Gleis gezuckelt, er fuhr ja auch schon ein paar Stunden. Wir tanzten während der Wartezeit mit unseren Rucksäcken zu fröhlicher Sri Lankanischer Musik, die aus den Boxen klang und machten Kniebeugen. Warum auch immer.
Unsere 3 Sitzplätze lagen auf einer schmalen Bank nebeneinander, so dass wir nur einen Sitzplatz am Fenster hatten, aber weil wir schlau sind, wechselten wir einfach alle 15 Minuten durch. So konnte jeder mal am Fenster sitzen, Fotos machen und einfach den Kopf raus halten und die Landschaft genießen. Denn die Leute hatten nicht zu viel versprochen, es wurde wunder-, wunderschön! Der Zug schraubte sich langsam auf etwa 1.800m hoch und fuhr in langen Kurven durch das grüne Hochland. Teeplantagen, steile Täler, manchmal ein süßes, kleines Dorf. Da hier keine Straße verlief, waren die Dörfer noch sehr ursprünglich ohne die allgegenwärtigen, kleinen Shops, die überall an den Hauptstraßen von Früchten bis Benzin alles verkauften.




Die klare, reine Luft aus den Bergen brachte manchmal den Geruch von frischem Grün oder Kräutern mit sich und gelegentlich musste man aufpassen, dass man seinen Kopf nicht zu weit aus dem Fenster streckte. Da der Zug aber kaum schneller als eine Oma auf einem klapprigen Fahrrad fuhr, hatte man allerdings genug Zeit zu reagieren.
Ein paar Mal fuhren wir durch Tunnel und oft staunten wir über die außergewöhnlichen Aussichten. Eine zeitlang in der Mitte der Fahrt waren die schöneren Aussichten auf der linken Seite in Fahrtrichtung, während wir auf der rechten saßen, aber mittlerweile hatte sich die Aufregung der Menschen im Zug etwas gelegt, so dass man freier herumwandern konnte. Die 3. Klasse war quasi nur mit Touristen gefüllt, in der 2. saßen - wenn ich das richtig sehen konnte - noch mehr Einheimische. Eine enttäuscht blickende "möchtegern Influenzerin" starrte in der 1. Klasse aus ihrem geschlossenen Fenster und ließ die ganze Fahrt eine GoPro mitlaufen.




Natürlich gingen wir irgendwann auch in die Türen, um uns herauszulehnen und Fotos zu machen. Wenn man schon mal da ist, muss man das natürlich auch machen und wir hatten ziemlichen Spaß dabei. Es entstanden ein paar lustige Bilder, als der Insa sich einem Beamten entgegen lehnte oder als der Zug an einem winzigen Bahnhof hielt und Kolja auf den Bahnsteig sprang:










Später leerte sich das Abteil dann, weil alle Gruppen irgendwo ausstiegen - vermutlich um wieder in ihren Tourenbus einzusteigen. So hatten wir plötzlich sehr viel Platz und für die letzte halbe Stunde jeder einen Fensterplatz.
Langsam wurde es auch kühler, denn die Sonne verschwand langsam in einem dramatischen Abgang hinter den sanften Hügeln. Einfach wunderschön. Leider sind schwaches Licht und ein fahrender Zug nicht die besten Voraussetzungen für wunderschöne Fotos, also müsst ihr mir einfach glauben. :P



Und dann fuhren wir in Ella ein (Ohrwurm bitte jetzt, also schnell das Lied von oben anmachen ;)). Das letzte Licht verschwand gerade und wir verließen halb illegal den Bahnhof aus dem Hinterausgang. War aber kürzer für uns, denn wir mussten noch eine halbe Stunde zu unserer Unterkunft laufen. Im Dunkeln, weswegen wir unsere Handylichter anschalteten. Einmal um den Weg zu sehen und natürlich um von den gelegentlich durchfahrenden Autos und Rollern gesehen zu werden.

Am nächsten Morgen stärkten wir uns mit dem angebotenen Früchstück und wanderten dann zurück in die Innenstadt. Jetzt konnten wir auch sehen wo wir lang gingen und stellten erstaunt fest, dass es durch ein paar hübsche Teeplantagen ging. Heute arbeiteten auch die Teepflückerinnen wieder und an einer Stelle stellten wir uns mal für ein paar Fotos zwischen die niedrigen Sträucher.



Ella war ein süßes Dorf mit ziemlich vielen Restaurants, Geschäften und Hotels rund um das Zentrum. Hier war es recht touristisch, aber trotzdem sehr entspannt. Kolja ging Geld umtauschen und ich nutzte die Zeit, um mir schnell noch Pflaster zu kaufen, weil ich beim Warten merkte, dass die Wunde meines Zehs nässte und Fliegen das unglaublich toll fanden. Da ich nicht so auf Larven in meinem Körper stehe, versteckte ich die Wunde schnell. Irgh.
Ella hat in der näheren Umgebung ein paar tolle Highlights, so dass wir uns zunächst zu einem Viewpoint aufmachten, der die berühmte "Nine Arch Bridge" überblicken sollte. MapsMe lotste uns auch entspannt in die richtige Richtung, bis der Weg plötzlich nicht mehr da war. Da es sich aber um trockenen, lichten Wald handelte, beschlossen wir den restlichen Weg einfach querfeldein zu gehen. Ging auch relativ gut, bis wir dann einen leichten Abhang hinunter mussten. Insa löste das Problem, indem sie ein paar Mal entspannt auf ihrem Hintern auf den trockenen Nadeln herunter rutschte, Kolja nutzte einigermaßen erfolgreich einen Stock als Hilfe und ich lief einfach von Baum zu Baum und hielt mich an den Stämmen fest. Es machte irgendwie Spaß. Nur meine Hände waren nach dieser Aktion schwarz, weil viele der Stämme rußig-schwarz waren und in Kombination mit klebrigem Harz war das eine tolle Mischung.




Wir kamen wir etwas verwirrte Waldschrate zwischen den Bäumen hervor und wurden ein paar Mal angesprochen, was wir denn gemacht hätten.^^ Aber nun waren wir da und konnten von oben einen ersten Blick auf die Brücke werfen. Erinnerte ein wenig an die Harry Potter Brücke in Schottland. Nur mit mehr Teefeldern. :)



Wir gingen natürlich auch noch hinunter zu der Bahnstrecke und liefen, wie alle anderen, illegal auf den Schienen herum. Brücke von dieser Seite, Brücke von der anderen. Einmal rüber gehen, sexy Fotos auf den Schienen und Kolja schlich sich unauffällig in eine Gruppe weiß gekleideter Frauen, da er meinte, dass das alles Imker-Kollegen wären. Oder Geister. Man weiß es nicht.









Auf der anderen Seite der Brücke hatte man einen tollen Blick aus den Teeplantagen heraus und so entstand Insas bester Wortwitz des heutigen Tages: Lost in Plantation. Wir machten passende Fotos für euch. ;)



Plötzlich wurde es hektisch, denn wir hatten - wie immer - viel zu viel Glück und so kam der 11 Uhr Zug angefahren. Wir konnten also zusätzlich auch noch Fotos von der Brücke mit einem Zug drauf machen. Cool!







Erstes Highlight abgearbeitet, schon ein kleines Abenteuer erlebt und ohne den Fahrplan zu kennen, den Zug abgepasst. So konnte es doch weiter gehen. Also ab zum nächsten Programmpunkt, der von der Brücke gar nicht so weit entfernt war: der Start des Weges zum "Little Adam's Peak", einer - wie man sich denken kann - kleinen Bergspitze mit toller Aussicht.
In der Mittagshitze und wolkenlosem Himmel stapften wir also unermüdlich die Stufen hoch zum Gipfel. Wunderbar verschwitzt machten wir dort also unsere Fotos und nur die tolle Aussicht entschädigte mal wieder für alles. Berge, Täler, weiter Blick.







Wir liefen den Grat entlang zu einem weiteren Aussichtspunkt, wo wir eine kleine Kekspause einlegten und dann noch eine Runde tanzten, weil warum nicht. Den allerletzten Aussichtspunkt sparten wir uns jedoch, denn dazu musste man noch ein Stück weiter nach unten und wir hatten absolut keine Lust das wieder hoch zu latschen.
Also einfach wieder runter und diesmal auf offiziellen Wegen zurück Richtung Ella. In einem kleinen, süßen Restaurant aßen wir Smoothie Bowls zum Mittag, die super lecker und erfrischend waren. Ich hätte aber durchaus noch mehr essen können.

Und weil wir heute noch nicht genug gemacht hatten, liefen wir danach direkt weiter. An der Hauptstraße, die gerade neu gebaut wurde und sich in Serpentinen den Berg hinab wand entlang (erinnerte mich ein bisschen an Nepal, sowohl die Baustelle, als auch die Umgebung) bis zu einem Berghang, an dem eine Höhle liegen sollte. Leider musste man dazu jedoch erst einmal 200 Höhenmeter steil hinauf steigen in einer so feuchten Luft, dass man auch ohne körperliche Anstrengung schon eklig schwitzte. Keiner von uns wollte also oben auf Fotos auftauchen und leider war die "Rawana Ella Cave" absolut kein bisschen spektakulär, auch wenn sie sicher historischen Wert hat. Hätte man sich auch schenken können.
Damit der Aufstieg jedoch nicht komplett umsonst war, tranken wir an einer kleinen Hütte noch einen wirklich leckeren Tee bei toller Aussicht. Eine Gruppe Affen spielte unter uns herum und knabberte an den Kokosnussresten durstiger Wanderer. Später fingen die gelangweilten Tiere dann an die Schalen auf den unter ihnen liegenden Weg zu werfen, als wir dort lang gingen. Blöde Tiere, ist ja gemeingefährlich hier. :D Sie trafen jedoch nicht mal annähernd, das müssen sie echt noch üben.




Mittlerweile hatten wir auch echt genug vom Laufen und unsere Lust an der staubigen Straße auch noch hinauf nach Ella zu laufen war - ehrlich gesagt - weniger als vorhanden. Also wurden die nächsten TukTuk-Fahrer angehalten und nach ihrem Preis gefragt.. Als wir noch nicht an der Hauptstraße waren, lachten wir einfach nur über die Preisvorstellungen und je näher wir der Kreuzung kamen, desto billiger wurde es. Insa schaute jedoch in der App nach und wir beschlossen, dass wir nicht mehr als 200 ausgeben wollten (ca. 200 LKR = 1 €). War nicht so einfach, aber unsere Standhaftigkeit zahlte sich aus und so waren wir kurz darauf im Zentrum, wo wir uns ein entspanntes Restaurant suchten. Hölzerne, überdachte, aber offene Dachterrasse, Sitzsäcke, leckeres Bier (Lion Lager - ich war natürlich begeistert) und tolle Burger. Hatten wir uns mehr als verdient und so entspannten wir uns für die nächste Zeit dort. Es war viel los, alle Touristen sammelten sich zum Abendessen in den Lokalen. Was für ein Tag.



Da es keine direkte Bus- oder Zugverbindung zu unserem nächsten Stopp gab, mussten wir wieder ein Taxi nehmen. Koljas Zeit neigte sich auch dem Ende entgegen, wir mussten alles mitnehmen, was ging. :)

Udawalawa.
In diesem Ort, der nur aus Unterkünften entlang einer Straße bestand, aßen wir in unserem "Resort" (es war einfach ein Guest House) noch Mittag, dann startete um 14 Uhr unsere gebuchte Nationalpark-Tour. Unser Fahrer hetzte los, versprach uns Elefanten in 5 Minuten und in weniger als dieser angegebenen Zeit, landeten wir auch schon in der ersten Herde. Ein paar weibliche Tiere, die entspannt am Fressen waren und dabei die staubige Straße direkt neben uns überquerten. Ich hätte meine Hand ausstrecken können, um einen der Elefanten zu berühren, so nah war dieser. Das ganze, teure Geld hatte sich jetzt schon gelohnt. Asiatische Elefanten in freier Wildbahn. Wie unglaublich schön!







Etwas gemächlicher ging es nun weiter. In einem See badeten zwei Büffel neben einem Krokodil im Wasser. Diverse Vögel waren an den Ufern - was für eine tolle Landschaft. Wir waren wieder in der heißeren Ebene, die Highlands und Berge hatten wir hinter uns gelassen.




An einem großen See, aus dem viele tote Bäume herausragten, trafen wir eine zweite, größere Elefantenherde, die dort das Gras abfraßen. Dazu traten sie es mit ihren Vorderfüßen lose und sammelten es dann mit dem Rüssel auf. Es gab sogar ein paar ganz kleine Jungtiere, das kleinste war nur 4 Monate alt. Eine Elefantendame war hochschwanger, es war so ein toller Anblick! Wir blieben lange stehen und schauten dabei zu, wie sich die Elefanten nicht von den Jeeps und begeisterten Menschen stören ließen. Ihre Kleinen versteckten sie dabei immer gut hinter ihren Beinen und Körpern und schirmten sie so gegen uns ab. Wachsam, aber entspannt.









Unser letzter, längerer Halt war an einem anderen See, wo man auch aussteigen konnte. So konnte man ein wenig am Ufer herumlaufen, Krokodile auf der Sandbank sehen und weit weg ein paar Büffel. Ein Adler beobachtete alles von einem hohen, abgestorbenen Baum. Wir sahen noch eine kleine Eule und einige Affen in den Bäumen und auf dem Rückweg ein paar allein herumwandernde männliche Elefanten. Spannend war dabei einer, der gerade unter einem Baum schlief - im Stehen. Manchmal machte er sogar ein paar Schritte oder wedelte mit seinem Rüssel und machte den Eindruck wach zu sein, doch er war tatsächlich am Schlafen. Ich glaube jetzt habe ich alles gesehen!
Die Landschaft hatte mich mit ihrer trockenen Erde und den niedrigen Büschen stark an Savannen in Afrika erinnert, war mit den großen Wasserflächen und grünen Bäumen jedoch wieder ganz anders.



Ein wunderbarer letzte Tag, bevor es zurück nach Colombo ging. Wir hatten den ganzen Tag Zeit und frühstückten somit entspannt bevor wir uns mit Sack und Pack auf den Weg zum Bus machten.
Es wurde eine lange Fahrt, auch wenn sich der Bus nach einiger Zeit etwas leerte, so dass wir nicht mehr so gedrängt sitzen mussten. Das war bei der Hitze auch kaum erträglich, wenn man den Gangplatz hatte und nicht von dem frischen Windzug des Fensters profitieren konnte. Ansonsten waren die Fenster aber gut getönt und so konzipiert, dass es nicht zu heiß wurde in der Mittagshitze.
Einige Male fiel ich fast in Trance, da der Blick unweigerlich auf die pulsierenden Lichter rund um ein Buddha-Bild über dem Busfahrer gelenkt wurde. Man konnte einfach nicht wegschauen. :D

Kurz vor Colombo hatten wir dann noch einmal etwas Pech, denn plötzlich gab es einen lauten Knall und ich sah einen Lenker auf der Straße vorbeifliegen. Ein abbiegender Rollerfahrer muss den Bus übersehen haben und hatte gegen uns natürlich den kürzeren gezogen. Somit ging es für diesen Bus nicht weiter und wir stiegen in den nächsten Linienbus ein, der vorbei kam. Es wurde voll und warm. Dieser Bus fuhr auch nach Colombo, jedoch in ein anderes Viertel, aber von dort war es mit dem Taxi auch nicht mehr weit.

Und dann war schon Koljas letzter Abend da. Wir hatten so unglaublich viel erlebt in den kurzen 7 Tagen, aber es war auch so schön gewesen!
Wir aßen wieder unten am Wasser an einem anderen der vielen Stände und gönnten uns jeder ein Bier dazu. Kolja lud ein. :) Da man scheinbar in der Öffentlichkeit hier nicht trinken darf, bekamen wir unsere Bierdosen in bunten Plastikkaraffen mit Strohhalm serviert. Spannend. Das Auge trinkt in diesem Fall wohl nicht so begeistert mit. ;)
Es wurden ein paar entspannte Stunden und den Rest des Abends chillten wir in unserem klimatisierten Zimmer mit Kuchen aus einer Bäckerei, die praktischerweise auf dem Nachhauseweg lag. So kann man gut leben.





Und dann fuhr Kolja am frühen Morgen auch schon wieder Richtung Flughafen. Verrückt, wie die Zeit schon wieder vorbei fliegt.
Insa und ich hatten unsere Pläne ein bisschen angepasst, denn mittlerweile war Corona auch im Rest der Welt angekommen (es war nun der 13.03.) und die ersten Länder schlossen ihre Grenzen. Wir wussten nicht, ob es uns möglich sein würde noch weiter zu Reisen in den nächsten Wochen. Also stand für uns an diesem Tag der Besuch in der Visastelle an, aber das ist Teil der nächsten Geschichte.



Sorry für die vielen Elefanten- und sowieso Bilder, aber es waren zu viele, ich konnte mich entscheiden, Mama meinte, dass ich ganz viele nehmen soll und Elefantis sind eh viel zu süß.

Auf in neue Abenteuer...