Mittwoch, 9. Oktober 2019

Die Ruhe vor dem Sturm

Die Rückfahrt nach Kathmandu war für mich nun deutlich entspannter. Am Fenster konnte ich die wunderschöne Berglandschaft anschauen, die beim letzten Mal in der Dunkelheit verborgen gewesen war. Die Täler waren hunderte Meter tief, die Hänge tiefgrün und besprenkelt mit Häusern. Wir verharrten am Anfang etwa eine halbe Stunde an einer Stelle, weil wir dort einfach nur in Serpentinen den Hang hochfuhren. Die Aussicht wurde immer besser. ;)

Entweder war unser Bus tiefer gelegt als der vom Hinweg, oder die Schlaglöcher sind tiefer geworden, jedenfalls setzten wir alle paar Sekunden auf. Einmal so übel, dass die Tür verbog und sich nicht mehr bewegen ließ. Eine Bearbeitung mit einem Hammer (oder so - es war auf jeden Fall laut) fixte das Problem und weiter ging es.

Zum Mittag gönnten wir uns lecker Dal Bhat zu lokalen Preisen (etwa 1,5 Euro) und aßen so viel wir konnten. :) Ein französisches Pärchen fiel dabei ziemlich negativ auf. Das Mädel war schon im Bus einmal auf Insa gefallen, weil sie meinte nicht sitzen zu müssen (warum auch immer) und nun teilten die beiden sich ein Dal Bhat. Kann man machen, wenn man nur den Anfangsteller isst. Aber sobald man sich nachgeben lässt (ist ja mit so viel Refill, wie man möchte), dann finde ich das nicht in Ordnung und sie ließen sich nachgeben... 


Bananenlassi <3 

Momos! 


Kathmandu war entspannt. Wir hatten ja nicht wirklich was zu tun, außer unsere Schlafsäcke wieder abzugeben, einen Bus nach Pokhara zu buchen und ganz viel zu essen. Der Bus war jedoch wegen der Feiertage momentan nicht so leicht zu bekommen und so mussten wir einen Tag dran hängen hier. Macht nichts, wir trafen uns mit einem anderen französischen Pärchen (die waren nämlich cool und super lieb) zum Lunch und buchten auch den gleichen Bus. 
Und sonst ließ ich mich bequatschen teuren Schmuck zu kaufen (hupsi) und Insa brachte ihre Wanderschuhe in Ordnung (neue Sohlen und Schnürsenkel). Ich besorgte noch ein weiteres Baselayer, damit die kalten Nächte kommen können und so fuhren wir dann hoffentlich gut vorbereitet nach Pokhara. 




Pokhara liegt am Phewa See und verbreitet eine so entspannte Atmosphäre, dass wir dauernd das Gefühl hatten gerade zum Strand zu gehen. Tagsüber war es sonnig und die Luft wärmte sich auf an die 30° auf, abends zogen dann Gewitter über die Berge und es regnete. 

Vielleicht lag die entspannte Atmosphäre auch an dem momentan stattfindenden größten Hindufest des Landes, das sich über mehrere Tage erstreckt: Dashain. Familien machen Ausflüge und besuchen sich gegenseitig, viele Geschäfte sind geschlossen. Aber das macht uns ja nicht so viel, auch wenn wir dann ein paar Meter mehr laufen müssen, um ein Restaurant zu finden, das uns Essen verkaufen möchte. ;) 

Wir hatten richtig Glück mit unserem Guest House, zu dem wir wohl auch noch zwei Mal zurück kommen würden. Perfekt zum Entspannen nach einem langen Trek. 



Nicht wirklich Disneyland.. 


Wir erkundeten den Ort, gingen am See spazieren und genossen die Ruhe. Einen Tag ging ich in die süßeste, kleine Boulderhalle der Welt, zwei Wände vollgestopft mit Griffen und geführt von einem - wie sollte es anders sein - Franzosen. ;) Nach 2,5 Monaten das erste Mal wieder an der Wand und am nächsten Tag natürlich Muskelkater. Gut, dass es noch nicht los ging zur nächsten Wanderung.. 

Unseren letzten vollen Tag hier mussten wir dann noch einiges erledigen: Wir mussten wieder unsere Permits für die Region besorgen, was recht lange dauerte, weil es sehr voll war. Dann noch Schlafsäcke ausleihen. Zwischendurch noch einmal Mittagessen mit den Franzosen. :) Snacks für die Wanderung einkaufen, Sachen packen, und eine letzte lange Dusche. 




Morgen früh wird es dann los gehen. Wir fahren nach Nayapul, von wo wir für mindestens zwei Wochen in den Bergen verschwinden. Wir wollen 3 Routen miteinander verbinden: Erst Poon Hill, dann Khopra Ridge und zum Schluss den ABC Trek, den Annapurna Basecamp Trek. Das sollte dann hoffentlich als Vorbereitung für den Annapurna Circuit reichen. 

Es kann sein, dass wir Internet haben werden, aber falls nicht: bis in 3 Wochen. Ansonsten gibt es vielleicht das ein oder andere Foto auf Instagram oder WhatsApp. :* 


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