Mittwoch, 7. August 2019

Durch den Monsun... :P

Let go you wild heart
Go let the rain soak you
Kiss like your first love
Don’t let the years slow you down
Break out the chains that hold you
Come let the daylight know you
Don’t fade away after the sun
'Cause it’s never too late to be young

  - Alle Farben - Never Too Late

Haben auf der langen Busfahrt hoch nach Kalaw beschlossen, dass dies unser Lied wäre. :) Ist selbsterklärend und die Verse passen auch, also einfach anmachen und hören beim Lesen. ;) 'Durch den Monsun' von Tokio Hotel konnte sich irgendwie nicht durchsetzen, wäre aber momentan auch sehr passend gewesen. Es regnet nämlich. Quasi den ganzen Tag nur halt in verschiedenen Abstufungen von Nass: Entspannter Nieselregen bis heftiger Tropenschauer (komplett durch in ca. 2 Sekunden). Und falls es mal nicht regnet, hat man immer noch 100% Luftfeuchtigkeit, also eigentlich immer alles gleich. :D


Glückliches Wasserkind


Gut, dass wir ja nur Zug fahren wollten und uns die ganzen Pagoden schon im halbwegs trockenen Wetter angeschaut hatten. Ich kaufte mir schnell noch einen Regenschirm und schon gingen wir als Einheimische durch. Quasi. 
Die interessanteste Szene der Zugfahrt war direkt nachdem wir gestartet waren. Ein paar Kinder spielten auf den Gleisen und waren plötzlich sehr nah an uns dran. Der Zug juckelte mit einer entspannten Höchstgeschwindigkeit von etwa 15km/h durch die Gegend und die hatten wir noch gar nicht erreicht. War also nicht gefährlich. Die Kinder lachten. 
Einer knallte dann mit Stöcken gegen die Seite des Zuges, wo wir saßen und Insa wurde von etwas getroffen - Wasser dachte sie. Ein Mann kam dann kurz darauf zu uns und wollte wohl, dass wir aufstehen. Wir waren verwirrt. Er nahm dann seinen Schirm (hat halt jeder dabei) und fuchtelte am Fenster rum. Jau, da hing ein halber Meter Schlange in Insas Fenster. Der andere halbe Meter (mit Kopf) hing noch draußen. Hui. Kurzer Schreck, dann mussten wir lachen. Gott, waren unsere Kinderspiele langweilig gewesen. ;) Der nette Mann schubste die Schlange dann raus und wir konnten den Rest der Fahrt genießen. 




Am nächsten Tag fuhren wir dann mit einem Bus hoch nach Kalaw. Es war schön endlich aus der Stadt rauszukommen. Bei der Zugfahrt hatten wir schon viele grüne Stellen gesehen, aber wir sind halt in der Metropolregion von Yangon geblieben. Während die Stadt selbst sehr sauber ist, liegen an den Gleisen oft große Haufen Müll und tendenziell wohnten dort auch eher arme Menschen. Ein paar fancy Gebäude waren mit hohen Mauern und Stacheldraht geschützt. 
Jetzt waren wir endlich im wirklich grünen Umland und da wir die Schnellstraße parallel zu der "normalen" Straße fuhren, die alle kleinen Dörfer miteinander verband, gab es nur gelegentlich überhaupt Häuser. Meist traditionelle Hütten auf Stelzen, Bauernhäuser. Viele Rinder waren unterwegs. Unser Busfahrer war einer von den Guten und bremste sowohl für Straßenhunde als auch für zwei süße Babyziegen. Hach. Ehrenbaron. :'D :'D

Das mobile Internet brach übrigens nicht einmal ab und war damit hier im verdammten Nirgendwo besser als mein WLAN zu Hause... 

Am Anfang der Fahrt regnete es so heftig, dass das eine Fenster sogar etwas tropfte, aber dann wurde der Regen wieder normal und später kam sogar die Sonne raus. 



Schnappschüsse aus dem hüpfenden Bus heraus



Und dann kamen die Berge! <3 Erst kamen mehr freie Flächen, dann langsam die ersten Hügel in Sicht. Die Hänge grün bewaldet, Wolken verfingen sich in den Spitzen, manchmal etwas neblig, aber wenn die Sonne raus kam, leuchtete das dunkle Grün. :) Unser VIP-Bus (so bequem sind wir noch nie gereist) zog an den LKWs vorbei, brauchte aber trotzdem ewig in den Serpentinen hoch. Und dann Kalaw! Liegt nur auf etwa 1300m, aber Hauptsache Berge. Ich liebe einfach Bergdörfer, egal ob Chile oder Polen, Deutschland oder Thailand. Irgendwie fühle ich mich immer wohl. 

Am nächsten Tag erkundeten wir dann auch Kalaw, was wohl eher weniger Touristen machen. Schon gar nicht in der Nebensaison. Als ersten Härtetest stapften wir ziemlich viele Stufen einen Berg hoch, um uns die schönen Aussichten auf das Tal zu gönnen. Bei der feuchten Luft und Wärme war das gar nicht mal so gechillt. ^^ Oben versuchte uns dann ein Rudel Hunde davon abzuhalten weiter nach oben zu kommen, aber wir ignorierten ihr Bellen und am Ende wollten sie doch eh nur gestreichelt werden. ;) Süß! 

Oben war dann noch eine kleine buddhistische Andachtsstätte, super hübsch. Hatte sich gelohnt und wir sahen das mal als erstes Training für Nepal. Haha. Naja, morgen geht's auf eine dreitägige Wanderung durch die Berge hier. Das wird dann schon eher eine Probe. 




Danach gingen wir wieder durch die Stadt zurück zu einer Pagode auf militärischem Gelände. Beim Reingehen waren wir kurz verwirrt, ob wir das überhaupt durften. Aber dann grüßen wir den Wachposten freundlich mit "Min ga la ba" (hallo) und er grüßte zurück, also war wohl alles ok. 
Die Pagode selbst war schon hübsch, aber das Highlight waren die zwei Höhlen mit hunderten Buddhastatuen darin. Wir waren auch quasi alleine und konnten alles in Ruhe erkunden. 






In der zweiten Höhle wurde Insa dann von einer Fledermaus erschreckt und kurz darauf merkten wir, dass wir barfuß durch den Mist der Viecher liefen. Njammi. Kurz vorher hatte ich mich noch gefreut, dass es immer so schön ist in den Tempeln nur barfuß laufen zu dürfen, aber bei den meisten ist man wohl auch nicht in Fledermaushöhlen unterwegs.. 






Tja, wieder um eine Erfahrung reicher. :P Die christliche Kirche schenkten wir uns dann, die Stadt war auch ohne sehr hübsch mit ein paar Kolonialhäusern und dem Markt, wo ich dann erstmal schon kleingeschnittene Ananas kaufte. Sorry, aber die in Deutschland schmeckt einfach nicht so gut wie die hier. ;) 

Ab morgen wandern wir dann drei Tage zum Inle See, wünscht uns wenig Regen. ;) Bis baldiii :* 

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