Sonntag, 11. August 2019

Kalaw to Inle Lake Trekking

Kalaw. Danke an all die Leute, die uns wenig Regen gewünscht haben: Wir hatten einen Sonnenbrand. Dudumm. Wir haben uns zwar eingecremt, aber etwas zu spät, tja, so kann's gehen. ^^

Aber von Anfang an. 
Da es erst um 9 Uhr los ging, konnten wir quasi ausschlafen und in Ruhe frühstücken. Dann wurden wir die paar Meter zum Agenturbüro gebracht und erfuhren dort, dass die 2, mit denen wir das Trecking hätten machen sollen, leider nicht kamen. Der einen Person ging es nicht gut. Also nur wir zwei und unser Guide, Jerry (natürlich hatte er einen andern Namen, aber den kann kein Mensch aussprechen.. fast so wie Mareike - also war ich Mary. Jerry und Mary, das passte). 




Das Trecking sollte drei Tage gehen mit zwei Übernachtungen. Jeden Tag etwa 20km Wandern, am letzten etwas weniger, da wir noch eine Stunde über den See fahren mussten. 

Im grauen Nieselregen ging es los. Erstmal raus aus Kalaw (Tschüß, du wunderschönes Dorf - das einzige, wo ich wirklich hinwollte, denn ich habe vor Jahren ein wunderschönes Buch gelesen, das dort spielt <3), dann auf winzigen Trampelpfaden rein in die Berge. Die Engländer hatten Pinien importiert und dort angepflanzt, also ging es durch frisch duftende Pinienwälder immer nach oben. An Wegkreuzungen zählte das Motto: When in doubt, always up. ;) 




Es war noch etwas trüb und die Wolken hingen tief an den Bergflanken und in den Tälern, aber es war wunderschön! <3
Zweimal mussten wir unsere Regenschirme auspacken - für Regenjacken war es einfach zu warm - aber dann klarte es langsam auf. In den Tälern funkelten die goldenen Dächer der Pagoden und dann sahen wir grüne Reisfelder. 
Das Wetter war sich aber eine zeitlang nicht sicher, ob Sonne oder Wolken und da passierte dann auch unser Sonnenbrand. Hups. 




Auf aufgeweichten, lehmigen Wegen ging es weiter nach oben, Ochsen und Büffel hatten alles in Schlamm verwandelt mit ihren Hufen. Aber jedes Mal, wenn wir die Tiere sahen, freuten wir uns mega, weil besonders die Wasserbüffel so toll aussahen! Wir waren ein bisschen begeistert. 
Dann kamen wir langsam in bewohntere Gegenden mit Feldern links und rechts, wo Chili, Blumenkohl, Ingwer, Tomaten, Paprika und Erdnüsse (etc.) angebaut wurden. 

Eigentlich war unser Ziel schon fast sichtbar, als der Endgegner auftauchte: ein komplett matschiger Weg, eine 20-30cm tiefe Brühe aus Lehm, Wasser und den nun flüssigen Hinterlassenschaften der Kühe. Da will wirklich NIEMAND drin landen. Also hangelten wir uns verzweifelt am Hang entlang, mit ein paar Ausrutschern in den Matsch, aber unsere Schuhe hielten. Gut, dass ich so schlau war mir vorher noch wasserfeste Laufschuhe zu besorgen! Puh. 

Den üppigen Lunch hatten wir uns dann auch verdient und danach wurde kurz gechillt. Naptime. :D




Die restlichen Kilometer zu dem Dorf, wo wir die Nacht in einem Homestay verbringen würden, waren deutlich entspannter. 


Frätz, die Minikatze, die stundenlang auf Oberschenkeln schlafen konnte <3


Abends, nach dem leckeren Dinner (ich hatte sogar von dem Fisch probiert und mir nachgenommen :P), zeigte uns Jerry das Spiel auf seinem Handy, in dem er letztes Jahr in den Top 500 von ganz Asien gewesen war. Joa, wir vertrieben uns die Zeit mit Musik hören und dazu schief singen, während er mit seinen Leuten zockte. Die fragten ein paar mal wo er denn gerade sei, denn die konnten uns wohl ganz gut hören.. :D

Am nächsten Morgen ging es dann 6km ins nächste Dorf runter, wo wir 4 andere Leute trafen, die das 2 Tage Trecking gebucht hatten und nun für den Rest zu uns stießen. :) Zwei super nette Italienerinnen und ein super nettes Holländisches Pärchen. 
Zusammen ging es nun im perfekten Sonnenschein weiter, erstmal zu unserem Lunch und nach dem Essen durch traumhaft schöne Täler! Ich konnte mich nicht satt sehen an den terrassenförmigen Reisfeldern, auf denen gerade der Reis eingepflanzt wurde. Ochsenkarren standen am Wegesrand und die Dorfbewohner in ihrer traditionellen farbenfrohen Kleidung arbeiteten auf den Feldern. Es war wirklich schön! 




Die normalen Straßenschuhe der beiden Italienerinnen (eine hatte weiße Sneaker an) überlebten den Matsch nicht lange, aber irgendwann ist einem das wohl auch egal. Wir mussten noch einen Fluss durchqueren und auch das machten meine Schuhe mit. 




Eins der Highlights war ein glücklich badender Wasserbüffel, den wir eine zeitlang beobachteten. Die Tiere können wohl 40 Jahre alt werden und bleiben bis sie alt sind in den Familien. Erst dann werden sie verkauft. Sie ziehen die Pflüge, um die Felder vorzubereiten. 




Irgendwann kamen wir dann bei der Monastery an, einem buddhistischen Novizenkloster, wo wir die Nacht verbringen würden. 
Aber erst einmal "duschen". Zu viert standen wir am Wasserbecken und kippten uns kühles Wasser aus Eimern über die Köpfe. Ein bisschen lustig war das schon. Danach schmeckten die zwei Bier am nahen Kiosk mit Jerry auch gleich viel besser. Wir quatschten viel in der Gruppe und da die anderen alle aus dem Norden kamen, wo wir Noch hin wollten, holten wir uns ein paar Tipps ab. 
Das Abendessen war auch wieder sehr lecker, aber uns fiel auf, dass es einfach immer die gleiche Menge an Obst und Beilagen gab, egal ob 2 oder 6 Esser. Kein Wunder, dass uns das Essen am Tag zuvor so üppig vor gekommen ist. ;) Es gab Reis mit 6 verschieden zubereiteten Gemüsebelagen. Bis auf den Fisch, habe ich bisher auch noch kein Fleisch gegessen, seit ich unterwegs bin. 






Früh am Morgen - die Mönche mussten zum Meditieren um 4 Uhr aufstehen - wurde ich durch kurze Gesänge der Mönche geweckt, was irgendwie sehr schön war. 




Nach dem Frühstück schüttete es. Ich ging daher zunächst in Regenjacke los, aber dafür war es zu warm. Also schnell wieder eingepackt und nur noch im Regenschirm gewandert. Insa und ich sangen alle Lieder, die uns zu Regen einfielen, aber es waren nicht sehr viele. Also noch mal unser Lied angestimmt. 

Let go you wild heart
Go let the rain soak you.. 

Die Kilometer auf den gut begehbaren Feldwegen flogen dahin. 




Dann mussten wir allerdings runter vom Weg und rein ins Tal. Die Vegetation wurde üppiger, es entwickelte sich zu einem kleinen Regenwald. Leider kamen dazu passend dann auch die Mücken hervor und als ich mich endlich einsprühte, war ich schon komplett zerstochen. *ein bisschen weinen und dabei heftig das Bein kratzen* 
  
Es wurde noch einmal etwas abenteuerlicher, als wir über rutschige Felsen nach unten klettern mussten, aber das war der spaßige Teil dieses Weges. Der Lehm des restlichen Teils hatte nämlich eine so tolle klebrige Konsistenz, dass die Brocken überall am Schuh haften blieben. Leider auch unter der Sohle, so dass man manchmal etwas krüppelig lief, weil ein paar Zentimeter Lehm einem spaßige Absätze machten.. 






Dann endlich waren wir unten und der See kam in Sicht. Der Inle See ist etwa 6km lang und wir waren am unteren Ende. Unser Ziel, die Stadt Nyaung Shwe, lag am oberen Ende. 
Es gab noch einmal Essen (ich hätte auch einfach jede Stunde was essen können so viele Kalorien haben wir verbraucht - ich habe auch ständig Hunger einfach) und dann fuhren wir mit einem schmalen Holzboot los. Im Regen natürlich. Aber etwa ab der Mitte hörte er auf und dann kam sogar noch die Sonne raus für den Rest des Tages. :) 

Nyaung Shwe war ganz anders als erwartet, ganz anders als Kalaw. Viel mehr Menschen, viel, viel mehr Touristen! Überall Hotels und auf der Straße wird man ständig angeredet, ob man denn ein Boot mieten wolle.. 

Naja, wir haben ein super Guest House direkt in der Innenstadt, wo wir auch noch upgegraded wurden auf ein Zimmer mit eigenem Bad. Für 3 Nächte mit Frühstück zahlten wir etwa 8 Euro pro Person. :D Insgesamt. Nicht pro Nacht. 

Das Frühstück war auch richtig gut mit Suppe, Curry und zwei Pancakes. Tee und Kaffee gibt es den ganzen Tag umsonst. 

Leider auch die Mosquitos. Also nicht in unserem Zimmer, aber sowohl beim Abendessen, als auch beim Frühstück wurde ich wieder mehrmals attackiert. Mein Spray ist gefühlt schon zur Hälfte leer.. Und da drängt sich einem die Frage auf:

Womöglich sind wir gar nicht die Krone der Schöpfung sondern wurden von Mücken gezüchtet. Als Nahrung. 

Gut möglich, anonymer Verfasser. Gut möglich. 

Nach dem ganzen Wandern legten wir einen Chill- und Shopping Tag ein, gingen über den Markt und ich kaufte meine ersten Souvenirs. Dank des Chilltages konnte ich auch mein Tagebuch auf Stand bringen und diesen Text schreiben, während Insa Netflix schaute und Bücher las. :P




Ja, mein Arm. Und ja, so schlafe ich (ok, der Arm war nicht oben) 


Leider haben wir festgestellt, dass wir schon nach zwei Wochen etwas komisch geworden sind. Wenn wir wieder kommen, wird man uns vermutlich einweisen müssen. Aber was soll's. Nono. Nevernever. Und die guten Dance Moves kann man auch mit Zwangsjacke üben bestimmt. :P




Dann besuchten wir noch eine wunderschöne Pagode mit einem großen goldenen Buddha, zu dem aber nur Männer durften. Ob dass gewollt war von Buddha? :/
Auf dem Rückweg wurden wir auf einen hübschen Garten mit einer goldenen Statue aufmerksam und bildeten uns ein wenig zu einem der wichtigsten Menschen für den Shan Staat, in dem wir uns gerade befinden. 

Pläne für die nächsten Tage in Nyaung Shwe: Fahrrad ausleihen und zu ein paar Aussichtspunkten und so rund um den See fahren und noch ein paar Märkte besuchen. 

Dann wollen wir hoch nach Hsipaw, wo man noch mal schön Wandern gehen kann. <3



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