If I'm honest, I'm not afraid to die
Not afraid to live, not afraid to try
If I'm honest, you couldn't change my mind
Couldn't break me down, so don't waste your time
If I'm honest, I'll, I'll be alright
- All That Remains
Alleine unterwegs sein ist die ultimative Freiheit. Gefällt mir gar nicht mal schlecht! Aber freue mich auch wieder auf den Quatsch mit Insa. <3
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Direkt nachdem Britta sich auf den Weg zum Flughafen gemacht hatte, ging ich zu ein paar Reisebüros, um nach Verbindungen nach Koh Chang zu fragen. Was ich nicht bedacht hatte: Es ist immer noch Nebensaison und von den vielen Verbindungen, die es im Internet gab, fuhr nur noch ein Bus. Und zwar um halb 8, also war ich etwa 'ne Stunde zu spät. Hups, das fing ja schon mal gut an. Also verlängerte ich um eine Nacht in Bangkok, benutzte ausgiebig den Pool (damit sich das teure Zimmer auch lohnte) und holte die letzten Tage Tagebuch nach.
Als ich abends noch mal einen Snack-Einkauf machte und dafür über die Khao San Road musste, die völlig am abdrehen war, schaffte ich es nur einmal angesprochen zu werden. Offensichtlich sah ich gerade nicht nach Cocktails aus. Der Typ, der mich ansprach, verkaufte... Männeranzüge. Ernsthaft? Genau das brauchte ich in dem Moment unglaublich dringend und daher ging ich mit. Nicht.
Am nächsten Morgen war ich dann pünktlich beim Reisebüro und starrte etwas verwirrt auf die verriegelte Tür. Plötzlich sprach mich von hinten ein Mann an, wollte mein Ticket sehen und meinte ich solle hinter ihm auf den Roller steigen. Nagut. Machte ich also und wurde ein paar Minuten später bei einem Bus abgesetzt.
Nun klappte alles ganz gut. Ich verpasste auch nur fast meinen Ausstieg nach Koh Chang, weil da wohl nur 2 hinwollten und ein Pick-up uns zur Fähre fuhr, aber eben nur fast. Rob, ein Australier, der eigentlich in Frankreich arbeiten wollte, reist jetzt durch Asien, weil die Regierung sein Visum abgelehnt hat und man ihm das erst am Flughafen gesagt hatte. Sein Arbeitgeber hatte auch nicht Bescheid bekommen. Tolle Politik, Frankreich.. *Augen verdreh*
Er meinte dann, dass es wie ein Anfang eines Horrorfilmes sei und irgendwie hatte er Recht: eine rostige alte Fähre, eine wolkenverhangene düstere Insel, zwei Backpacker und die Info, dass der Strom auf der ganzen Insel ausgefallen ist und man auch nicht bis in unseren Ort kommen könnte, weil eine Brücke nicht befahrbar sei. Die Regenfälle der letzten Tage hatten ganze Arbeit geleistet..
Das schlimmste erwartend kamen wir auf Koh Chang an. Die ersten 20m durften wir erst einmal durch einen Fluss laufen, der normalerweise nicht dort lang fließt (theoretisch war es eine Straße). Dann fuhr uns das Inselsammeltaxi hoch. Wir kamen in einen mega Stau vor der Brücke, weil die wohl vor ein paar Minuten wieder einspurig geöffnet worden war und erstmal die Gegenseite durch durfte. Aber immerhin kam man wieder durch und wir erreichten unser Ziel: Lonely Beach.
War dann gar nicht so lonely da und ich erkundete in der Nachmittagssonne noch die beiden Strände in der Nähe der Unterkunft. Die waren allerdings lonely, denn ich war absolut alleine dort. Schaukeln über der Brandung und erkunden eines kleinen Mangrovenwäldchens. Dann schaute ich den Wellen beim Brechen gegen die zerklüfteten Felsen zu. Die Sonne sank langsam. Ich hätte mir dort gerne den Sonnuntergang richtig angesehen, aber ich musste noch über eine düstere Straße, bevölkert von Affen und unsicher durch einen Erdrutsch zurück und wollte es nicht drauf ankommen lassen. ;)
In der Nacht ging der Strom plötzlich wieder an (mit einer lauten Sirene - Jo moin) und dann fing es an zu schütten und hörte einfach nicht mehr auf. Ich dachte schon, dass ich den ganzen Tag im Bett liegen würde, aber dann wurde es langsam weniger und ich konnte gegen 11 meinen ersten Roller ever ausleihen. Ich war ein bisschen aufgeregt. Hihi. Den netten Ausleihdamen hatte ich auch gesagt, dass es quasi mein erstes Mal war und sie waren seeeeehr besorgt. Ich fuhr dann kurz einmal die Straße hoch und runter zur Probe und entschied, dass ich es schaffen könnte. Meine Hände zitterten aber trotzdem als ich das Formular unterschrieb. :D
Und dann fuhr ich los. Die Insel ist perfekt zum Rollerfahren, es gibt nur eine Straße, also muss man nicht navigieren und es geht viel hoch und runter und in steilen Kurven den Berg hinauf mit tollen Aussichten auf das Meer. Ein paar Affen spielen an der Straße, der Wald ist grün und angenehm kühl.
Ich hatte vor zu ein paar Stränden und Wasserfällen zu fahren, aber dann fuhr ich einfach. Am Anfang noch ziemlich langsam, erst einmal an das ungewohnte Gasgeben mit der Hand gewöhnen und dann wurde ich sicherer und der Spaß kam. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht versuchte ich mich ein bisschen in die Kurve zu legen und an einer geraden Strecke beschleunigte ich auf 70km/h. Sooooo viel Spaß! Ich hielt nur einmal an, den Rest der Zeit fuhr ich einfach. Wer braucht schon Strände und Wasserfälle? :D
Irgendwann drehte ich an einem Wasserfall auf der anderen Seite der Insel um. Der war gesperrt wegen "danger", also fuhr ich zurück. Meine Hand brummte langsam. :D Also kaufte ich Snacks ein und wollte ein kleines Picknick am Strand machen. Aber der Strand war... nicht schön. Könnte man sagen. Äste und Müll lagen quasi aufgetürmt dort, die Regenbäche von den Bergen hatten alles ans Meer und somit auf den Strand geschwemmt. Es sah schlimm aus. Eine kleine Gruppe lud die Äste auf Schubkarren und transportierte diese weg, aber es war sehr viel zu tun.
An einem kleineren Strand setzte ich mich dann ungestört unter ein paar kleine Palmen (ohne Kokosnüsse, sicher ist sicher) und aß meine Donuts. <3 Wollte dann etwas Lesen und wieder los fahren, aber bemerkte nach ein paar Minuten zwei Leute, die dort am Strand den Müll aufsammelten. Also bot ich meine Hilfe an und verbrachte die nächsten 3 Stunden Müll sammelnd und immer dreckiger werdend am Strand. Wir schafften vielleicht 10m von dem 100m Strandabschnitt. Traurig, die brauchen großes Gerät oder sehr viele Helfer, um das wieder sauber zu bekommen..
Die Dusche abends hatte ich mir verdient und dann wollte ich am nächsten Tag schon wieder runter von der Insel.
Auf diesem Strandabschnitt war quasi nur Holz, bei uns sah das so ähnlich mit Müll aus..
Mein Scooter mit schöner Aussicht :)
Hatte bei der Rezeption schon einen Tag vorher Bescheid gesagt, wann meine Fähre ging und die meinten das Shared Taxi ne halbe Stunde vorher würde reichen. Mir kam das komisch vor, weil ich dachte, dass der Weg länger wäre, aber die werden das ja schon wissen. Tja, offensichtlich nicht. Ich verpasste die Fähre um locker ne halbe Stunde. Wundervoll. Wenigstens war mein Ticket für alle Fähren gültig und so nahm ich halt die nächste. Problem war nur, ich hätte die frühere Fähre nehmen sollen, weil danach der einzige Bus nach Bangkok fuhr. Hupsi. Ich kam also auf dem Festland an und ging in das Büro, wo ich die Fahrt vor ein paar Tagen gebucht hatte.
Plötzlich höchste Betriebsamkeit. Der Bus, der schon losgefahren war, wurde angehalten und ich schnell hingefahren. DAS nenne ich mal einen guten Service! ;)
Da nicht viel spannendes passierte, außer dass ich in Bangkok herum rannte und versuchte eine Bank zu finden, die meine Traveler Cheques direkt in USD umwandelte, springe ich mal einen Tag weiter.
Ich war nun wieder in Lop Buri, das mir super gut gefallen hatte und habe dort 3 Nächte gebucht. Noch mal entspannen bevor es nach Nepal geht. :)
Es war auch Donnerstag, also konnte ich wieder eine Quiznight mitnehmen. Unser Team "Schnitzel", weil noch mit zwei Österreichern, war immerhin nicht am schlechtesten. :D Leider konnten wir die Skytrain Stationen in Bangkok nicht ganz in der richtigen Reihenfolge sortieren.. Freaks. :D
Mit ein paar von den Englischlehrern dort zogen wir dann gegen Mitternacht noch in einen nahen Thai-Club weiter, was super witzig war. Es gab Livemusik und die spielten so eine Art Countrymusik. Ich hatte ständig das Bedürfnis mitzusingen, konnte das aber leider nicht, weil ich leider kein Thai kann. ;)
Wir tanzten und quatschten und blieben bis der Club schloss. Eine verrückte Nacht. Ein netter (ok und auch ein bisschen irre) Ire begleitete mich noch zurück zum Guesthouse und unterhielt mich mit seinen Thai-Knastgeschichten. Gangtatoos und so. Scherz, er hat nur nen Elefanten auf den Rippen und muss nun Polizisten Englisch beibringen, die ihn alle lieben.
Gut, dass ich für den nächsten Tag nichts geplant hatte, denn natürlich kam ich nicht früh ins Bett. Also machte ich auch einfach nix. Läuft bei mir. :D
Dafür war ich einmal in der Hitze hier Joggen. Habe einfach 3 Stunden lang geschwitzt und davon war ich nur eine halbe Stunde Laufen.
Egal, Wäsche wird noch mal gewaschen, damit wir Nepal quasi direkt loslegen können. Freue mich schon mega!
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