Wir sind jetzt etwas über eine Woche wieder in Thailand und erst jetzt fällt mir richtig auf wie unterschiedlich Myanmar und Thailand tatsächlich sind. Es ist nicht die Menge an westlichen Menschen - Touristen wie Expats - es ist das Land und die Menschen selbst. Hier laufen alle für uns relativ "normal" rum. Westliche Klamotten, kein Thanaka (geriebene Rinde als UV Schutz und Feuchtigkeitsspender) im Gesicht. Männer tragen keine Röcke. Keine rostroten Flecken färben die Wege und Straßen - in Thailand kaut quasi niemand die Bethelnuss, die fast jeder in Myanmar kaut. Der Saft färbt die Spucke dunkelrot, dann wird das Zeug ausgespuckt. Das Grinsen mit bluroten Lippen und Zähnen war teilweise ein wenig gruselig, aber man gewöhnte sich dran. Die Straßen in Thailand sind im Grunde alle gut ausgebaut, die meisten Menschen können ein paar Worte Englisch und die, die Tickets verkaufen (etc) können sogar recht gut Englisch. Man sieht sogar einige dickere Menschen (und ich rede nicht von Touristen aus den USA), was in Myanmar nicht der Fall war..
Ich hätte es vorher nicht gedacht, aber es liegen doch Welten zwischen den beiden benachbarten Ländern. Myanmar hat noch seinen traditionellen Charme behalten, das Land schläft irgendwie von der restlichen Welt vergessen vor sich hin. Selbst das Essen unterscheidet sich, jetzt leben wir hauptsächlich von Pad Thai. :D
"Striving for Happiness" (an der Tür). Unser Hotel hatte ein Ding mit random Sprüchen, die an Wänden und Kissen und so verteilt waren. Das wenigste ergab tatsächlich Sinn, aber überm Bett stand "Hi, good night" und unterm Spiegel "change something about yourself" oder so. Danke, besonders aufbauend am Morgen! :D Der Text auf der Bettdecke dagegen war vollkommener Stuss.
Britta in Bangkok zu treffen war erstaunlich unkompliziert. Wir fuhren einfach alle zu unserem Hotel in Chinatown und trafen uns dort. Tadaa. Versteckt in irgendwelchen Nebengassen war es nur Dank GPS und Offlinekarten zu finden, aber dafür gab es dort keine Party machenden Touristen. ;)
Und die lokalen Street Food Märkte hatten gute Preise und sehr leckeres Essen! Konnte man also nicht besser treffen. ;)
Nach einem entspannten Abend und ausschlafen fuhren wir am nächsten Tag zum Weekend Market, wo ich mich endlich mit T-Shirts eindecken wollte. Es war auch anstrengend genug gewesen mit so wenigen Klamotten auszukommen.
Jeder von uns kaufte etwas, denn Insas Bauchtasche war kurz vorher kaputt gegangen und Britta war eh mit quasi leerem Rucksack angereist. ^^ Natürlich muss sie ganz viel Kram für mich nach Deutschland schleppen, also ist das auch ganz gut so. Hihi.
Ich eskalierte daher völlig. Ich kaufte viel zu viel ein und auch zu viele T-Shirts. Wieso haben die mich nicht davon abgehalten? Aber nein, wenn von zwei Seiten kommt "nimm das noch, Mareike", dann muss man doch, oder? Aber da ich mit etwa 500 Euro für 4 Wochen Myanmar sowas von unter meinem Budget geblieben bin, kann ich wohl auch mal Shoppen gehen.. :D Ich dachte am Ende des Tages es wäre krass viel Geld gewesen, aber umgerechnet in Euro war es das nicht. ^^
Um Britta nicht nur einen völlig verrückten Markt zu zeigen, fuhren wir danach in die Kao San Road, wo wir Mittag aßen. Von dort nahmen wir das Boot, denn der Fluss ist immer eine tolle Sicht und die Skyline im Hintergrund kann ich mir auch ruhig öfter anschauen. Vom Fluss aus ist Bangkok wirklich gar nicht so hässlich. ;) Wir stoppten am Wat Arun, den Insa und ich schon besichtigt hatten vor Jahren, aber weil der so toll ist, schauten wir uns den gerne noch mal an. <3
Wenn sonst alles in kräftigen Farben und viel Gold glitzert und strahlt, ist dieser Tempel ein toller Ausgleich. Weiß mit sanften Farben. Dazu unendlich viele kleine Verzierungen und Statuen - das Auge weiß gar nicht wo es hinschauen soll.
Danach weiter mit dem Boot nach Chinatown und erstmal die Füße hochlegen. Zum Abendessen Pad Thai, natürlich, und dann noch ein kühles Bierchen vom 7-Eleven.
Am nächsten Tag ging es mit dem historischen Zug nach Kanchanaburi, wo wir leider nur zwei Nächte blieben, denn dort in der Umgebung gibt es viel zu sehen. Mehrere Wasserfälle, Staudämme und historische Eisenbahnstrecken.
Wir schauten uns dann halt nur einen Wasserfall an und die Brücke, an der "Die Brücke am Kwai" gedreht wurde. Eigentlich war dieser Fluss gar nicht der richtige "Kwai", aber man benannte später dieses Stück um, so dass die Brücke nun tatsächlich über den Kwai führt. :D So geht es natürlich auch, man muss seine Berühmtheiten halt nehmen wie sie kommen. Oder so ähnlich. ^^
Der Wasserfall war mehr als nur ein bisschen magisch! Sieben Stufen und natürlich diverse Zwischenstufen führten das klare Wasser durch einen verwunschenen Wald auf verschlungenen Wegen nach unten. Insgesamt auf über einem Kilometer Länge. Die Wasserbecken schimmerten hellblau-milchig und luden zum Abkühlen ein, denn je höher man kam, desto weniger war da ein wirklicher Weg. Am Ende musste man über rutschige Felsen klettern und es wurden auch immer weniger Menschen auf den "Wegen". Man kam ganz gut ins Schwitzen.. Ab Level 3 durfte man kein Essen mehr mit hoch nehmen und alle Einmalplastikflaschen wurden gekennzeichnet und man musste darauf einen Pfand bezahlen. Aber das war gut so, denn es ist immerhin ein Nationalpark und wir hatten schon tierisch Lust oben angekommen ein Picknick zu machen. WIR nehmen zwar unseren Müll wieder mit, aber das gilt leider nicht für alle und besonders die Thailänder haben einen sehr verschwenderischen Umgang mit Plastiktüten. So war es dort oben also zumindest sauber und eine Pommesbude hätte dort vermutlich ein Vermögen verdient.
Dort oben gingen wir im Becken auch das erste Mal ins Wasser. :) Ich ging vor und bekam einen riesigen Schrecken als ich plötzlich das merkwürdigste Gefühl an meinen Füßen spürte. Die Fische, die wir überall im Wasser gesehen hatten, knabbern an der Haut und sind deshalb wohl so zahlreich und gut genährt. Also, wer sowas mag und dafür kein Geld ausgeben will (bis auf die Fahrt dorthin und den Eintritt in den Nationalpark natürlich), hin da. Ich mag es ganz und gar nicht. Fische und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Sie können gerne im selben Wasser schwimmen, aber ich will sie weder auf meinem Teller noch an meinen Füßen haben. Irgh.
Zwei Italienerinnen, denen die Fische genüsslich die Haut abknabberten, lachten auch ein wenig, als ich heftig platschend und fluchend ins Wasser hüpfte ohne dabei allzu viele blaue Flecken an den Felsen zu riskieren. Ein Balanceakt (eindeutig zweideutig)..
Britta knabberten sie in einem anderen Becken plötzlich die Hände an und sie beendete ihre kurze Schwimmpause auch ein wenig erschrocken. Das war nämlich die einzige Möglichkeit den Viechern zu entgehen. Schwimmen. Also paddelten wir möglichst wild im Wasser umher. Aber es war trotzdem eine tolle Abkühlung und die Umgebung war natürlich wahnsinnig schön!
An einer unteren Stufe kletterten wir noch auf einen etwa 3m hohen Felsen, von dem man ins Wasser rutschen konnte. Den letzten Meter fiel man dann auch ziemlich senkrecht nach unten, gut, dass da drunter sehr tiefes Wasser war und keine Felsen. ;)
Abends kochte die Besitzerin (?) des Hostels noch super leckeres Essen und unterhielt alle mit verrückten Geschichten. Sie meinte sie gibt hier kostenlose Kochkurse, nur dass sie sie Esskurse nennt. ;) Wie auch immer, ich bekam Essen geschenkt. Insa und Britta konnten davon leider nichts probieren, weil es nicht vegetarisch war, aber sie versprach zum Frühstück was vegetarisches zu kochen.
Der Nightmarket war allerdings auch super und direkt nebenan. Nudeln für nicht mal 50 Cent, chinesische Dumplings, Roti, Fruchtshakes und natürlich noch hundert andere Sachen, von denen teilweise nicht mal zu erkennen war, was es sein sollte oder mal gewesen ist. :) Sehr spannend! Und roch alles auch sehr gut!
Nun sind wir weiter gefahren nach Ayutthaya und machen in der Touristen-Hochburg heftiges Sightseeing. :P
Es ist voll schön Bridda hier zu haben und die ganzen Gespräche fortzuführen, die wir sonst zu Hause immer haben! Urlaub im Urlaub und ein bisschen Heimat in Asien. :) Also, Leute, kommt mich besuchen, ich mag euch. :P
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